Fuldaer Bischof Gerber ermuntert zu gegenseitiger Unterstützung

Einen neuen Zugang zu Ostern suchen

​Mit Blick auf die Corona-Pandemie hat der Fuldaer Bischof Michael Gerber zu kreativen Formen der gegenseitigen Unterstützung aufgerufen. Die eigenen Gefühle zeigen zurzeit deutlich, wie sehr der Mensch auf andere angewiesen sei.

Michael Gerber, Bischof von Fulda. / © Silas Stein (dpa)
Michael Gerber, Bischof von Fulda. / © Silas Stein ( dpa )

"Wir sind gefordert, in Solidarität auf vieles zu verzichten, was uns wertvoll ist", schreibt Gerber in einem am Montag veröffentlichten Brief an die Katholiken im Bistum. Es gelte, auf die Menschen zuzugehen, die Hilfe bräuchten oder einsam seien - wenn auch meist nicht persönlich, sondern per Telefon, Brief oder über das Internet.

Auf soziale Kontakte angewiesen

Gerber sprach von einer widersprüchlichen Situation: "Vom Verstand her wissen wir, dass wir unsere sozialen Kontakte auf ein Minimum einschränken müssen. Von unseren Gefühlen her spüren wir dagegen, dass wir - mehr denn je - auf unmittelbare mitmenschliche Kontakte angewiesen sind", so der Bischof.

Mit Blick auf die derzeit ausfallenden Gottesdienste sagte der Bischof, Verbundenheit als Kirche könne sich auch in anderer Form zeigen, etwa wenn Menschen füreinander beten, aneinander denken oder sich miteinander austauschen. Katholiken im Bistum hätten die abgesagten Gottesdienste mit Enttäuschung, Trauer und Wut, aber auch mit viel Verständnis aufgenommen. Die Einschränkungen würden sehr wahrscheinlich auch die Osterfeiertage treffen. Gerber ermunterte dazu, einen neuen Zugang zu Ostern zu suchen und im Gebet und in der Begegnung mit anderen Menschen Gott zu suchen. 

Bistum Fulda

Das Bistum Fulda wurde im Jahr 1752 gegründet. Es erstreckt sich vom nordhessischen Bad Karlshafen bis in den Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim und von der Universitätsstadt Marburg in Oberhessen bis nach Geisa im Thüringer Land auf einer Fläche von 10.318 Quadratkilometern. 

Die Diözese hat rund 327.000 Katholikinnen und Katholiken. Fulda ist ein Diasporabistum, in dem die Katholiken insgesamt in einer Minderheit sind, wenn auch mit regional starken Unterschieden. 

Der Fuldaer Dom begrüßt die deutschen Bischöfe. / © Ingo Brüggenjürgen (DR)
Der Fuldaer Dom begrüßt die deutschen Bischöfe. / © Ingo Brüggenjürgen ( DR )
Quelle:
KNA