Papst Franziskus hat am Donnerstagnachmittag Brasiliens Ex-Präsident Luiz Inacio Lula da Silva zu einem Privatgespräch empfangen. Nach Angaben von Begleitern Lulas dauerte das Treffen im vatikanischen Gästehaus Santa Marta rund eine Stunde. Es sei um "eine gerechtere und geschwisterlichere Welt" gegangen, hieß es auf Lulas Twitter-Account.
Fotos zeigen unter anderem, wie sich Lula von Franziskus mit einem Kreuzzeichen auf der Stirn segnen lässt. Vom Vatikan gab es zu dem Treffen keine Informationen. Da der frühere Staatspräsident (2003-2010) kein offizielles Amt mehr bekleidet, wurde er vom Papst nicht in Audienz im Apostolischen Palast empfangen.
Anhängiges Verfahren wegen Korruption
Lula, der vor kurzem noch in Haft saß und gegen den in Brasilien noch Verfahren wegen Korruption anhängig sind, hatte von der Justiz "grünes Licht" für eine Reise nach Rom bekommen. Das Treffen mit Franziskus soll auf Vermittlung von Argentiniens Präsident Alberto Fernandez zustande gekommen sein. Fernandez hatte Franziskus am 31. Januar besucht.
Nach der Begegnung in Santa Marta war am Donnerstagabend ein Treffen Lulas mit dem italienischen Gewerkschaftsbund CGIL in Rom vorgesehen. Lula war früher selbst Gewerkschaftsführer.