Vatikan organisiert Konferenz zu steigendem Nationalismus

Gegen nationale Ideologien

Nach einer Ära der überstaatlichen Kooperationen rücken nationalistische Bestrebungen in den vergangenen Jahren wieder mehr ins Zentrum des politischen Geschehens. Eine Konferenz im Vatikan will dem auf den Grund gehen.

 (DR)

Mit weltweit wachsendem Nationalismus befasst sich ab Mittwoch eine sozialwissenschaftliche Tagung im Vatikan.

Vom 1. bis 3. Mai befassen sich dort Wissenschaftler und Politiker mit unterschiedlichen Konzepten von "Nation, Staat und Nationalstaaten", so der Titel der diesjährigen Vollversammlung der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften.

Unter den Referenten sind Kardinal Walter Kasper, der ehemalige deutsche Finanzminister Theo Waigel, Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber und der Erzbischof von Dijon, Roland Minnerath.

Die Rückkehr des Nationalismus verstehen

Die Welt sei bedroht durch steigenden Nationalismus, heißt es in der Einführung zum Tagungsprogramm: "Exklusive nationale Ideologien führen zu gegenseitiger Zurückweisung und dauernden Konflikten".

Dabei habe die Menschheit gelernt, dass Nationen nebeneinander existieren, kooperieren und voneinander profitieren können, wenn sie ihre Potenziale gemeinsam nutzen.

Die Konferenz will nach eigener Aussage dazu beitragen, besser zu verstehen, warum es nach einer Ära internationaler und überstaatlicher Bestrebungen und Organisationen wie etwa EU und UNO in den vergangenen Jahren wieder stärker nationalistische Tendenzen gibt.

Derartigen Entwicklungen und Herausforderungen durch Globalisierung und Migration müsse sich auch die Soziallehre der katholischen Kirche stellen.


Quelle:
KNA