Bei dem Treffen hätten Papst Franziskus und Premierminister Kenny unter anderem den Beitrag der katholischen Kirche für das Bildungswesen und soziale Fürsorge im Land gewürdigt, teilte das Presseamt mit.
Der Papst und Kenny betonten demnach auch, dass Christen in der öffentlichen Debatte eine bedeutende Rolle spielten, vor allem wenn es um die Achtung und Förderung der Menschenwürde gehe, "beginnend bei den Schwächsten und Hilflosesten". Franziskus und Kenny sprachen in dem 25-minütigen Unterredung zudem über Migration und Jugendarbeitslosigkeit.
Herausfordernde Beziehungen
Das diplomatische Verhältnis zwischen dem Vatikan und Irland war in den vergangenen Jahren nicht ohne Belastungen. Ende 2011 schloss die irische Regierung unter Kenny ihre Botschaft beim Heiligen Stuhl. Auch die Residenz, die Villa Spada, wurde aufgegeben. Begründet wurde der Schritt mit Sparzwängen. Hintergrund war indessen der Pädophilie-Skandal in Irland. Kenny warf dem Vatikan vor, staatliche Untersuchungen von Kindesmissbrauch durch Geistliche zu sabotieren.
Im November 2014 eröffnete Irland seine Botschaft beim Heiligen Stuhl wieder und entsandte erstmals eine Frau, Emma Madigan, als diplomatische Vertreterin. Zwischenzeitlich gab es eine innerirische Kontroverse über eine Novellierung des Abtreibungsgesetzes, die Abtreibung im Fall schwerer Missbildungen des Fötus legalisieren sollte. Der Entwurf wurde einer Empfehlung Kennys folgend im Juli von einer Mehrheit der Abgeordneten abgelehnt.
Herzliches Zusammentreffen
"Papst Franziskus ist eine wichtige Stimme für die Jugend, die Armen und die Benachteiligten. Ich freue mich, dass er Irland 2018 besucht", schrieb Kenny nach der Begegnung mit dem Papst auf Twitter.
Pope Francis has been an important voice for the young, the poor & disadvantaged - glad he will visit Ireland in 2018 pic.twitter.com/vSn16otMAA
— Enda Kenny (@EndaKennyTD) 28. November 2016
Papst Franziskus will laut irischen Medienberichten 2018 Irland besuchen. Der Papst habe ihm das bei ihrer Begegnung am Montag zugesagt, wird der irische Premierminister Enda Kenny von der Irish Times zitiert. Womöglich wolle Franziskus seinen Aufenthalt beim katholischen Weltfamilientag in Dublin im August 2018 noch in Nordirland verlängern. Der Vatikan hat die Reise bislang nicht bestätigt. In der Vergangenheit kamen Päpste jedoch regelmäßig zum Weltfamilientag.