Es fehle vor allem an warmen Mahlzeiten, Kleidung und Gesundheitsversorgung, sagte der Kardinal am Dienstag in Köln. Auch die Konkurrenz um Schlafplätze in Notunterkünften werde immer größer. Mitarbeiter der Wohnungslosenhilfe suchen bei Kältegängen gezielt Obdachlose auf, um möglichst Kältetode zu vermeiden. „Manche der Obdachlosen sind aufgrund ihrer persönlichen Situation kaum mehr innerlich bereit oder fähig, in eine der Unterkünfte zu gehen. Diesen wird gezielt auf der Straße geholfen“, so der Kardinal weiter.
In Köln bieten Ehrenamtliche aus Kirchengemeinden und Studierende mit der Initiative "Nachtcafé" zudem Übernachtungsmöglichkeiten für auf der Straße lebende Menschen an. Das Nachtcafé wurde 2014 mit dem Elisabethpreis für soziales Engagement der CaritasStiftung ausgezeichnet.
In vielen Städten sind bei Minusgraden sogenannte Kältebusse unterwegs, die im Notfall direkt angerufen werden können. Auch durch einen Notruf bei Polizei oder Feuerwehr kann geholfen werden.
"Die Kältehilfe wird immer stärker zum Auffangbecken für soziale Nöte aller Art, etwa auch von Flüchtlingen“, beobachtet Diözesan-Caritasdirektor Frank Johannes Hensel. Hinzu komme die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt. "Es wird immer schwieriger für Menschen mit geringem Einkommen, bezahlbaren Wohnraum zu finden.“ Die Caritas im Erzbistum Köln unterhält neun Notunterkünfte für Wohnungslose, drei davon speziell für Frauen.