WHO: Ebola-Epidemie in Westafrika gewaltige Herausforderung

Kampf gegen das Virus

Die westafrikanische Ebola-Epidemie gehört laut Weltgesundheitsorganisation zu den schlimmsten jemals registrierten Ausbrüchen. Rund 100 Menschen starben. Auch Papst Franziskus ruft zum Kampf gegen das tödliche Virus auf.

Pflicht: Desinfektion in Guinea (dpa)
Pflicht: Desinfektion in Guinea / ( dpa )

"Dies ist einer der herausforderndsten Ebola-Ausbrüche, mit dem wir es je zu tun hatten", sagte WHO-Gesundheitsexperte Keiji Fukuda am Dienstag. Bislang gebe es in Guinea 101 Tote und 157 Verdachtsfälle. Im Nachbarland Liberia seien zehn Menschen an dem Virus gestorben, 21 infiziert. Ein großes Problem sei, dass die betroffenen Länder kaum Erfahrung im Kampf gegen die Krankheit hätten, sagte Fukuda.

Papst: Gebet für Opfer und Pfleger

Papst Franziskus hatte am Sonntag zum Kampf gegen die Ebola-Krankheit in Guinea und afrikanischen Nachbarstaaten aufgerufen. "Beten wir für die Opfer des Ebola-Virus" und jene, die sie pflegen und sich bemühen, den weiteren Ausbruch dieser Epidemie zu bekämpfen, sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag auf dem Petersplatz.

Begonnen hatte der jüngste Ausbruch in Guinea. Von dort breitete sich das Virus nach Liberia und möglicherweise auch in andere Nachbarländer aus. Ebola gehört zu den ansteckendsten Krankheiten weltweit und endet meist tödlich. Symptome sind schweres Erbrechen und Durchfall, Fieber, eingeschränkte Nieren- und Leberfunktionen sowie innere und äußere Blutungen. Bisher gibt es weder eine Impfung noch eine Therapie.

Virologen: Weltweite Gefahr besteht nicht

Deutsche Virologen gehen nicht davon aus, dass das Virus in die westliche Welt eingeschleppt wird. Infizierte würden sehr schnell sehr krank und seien nicht reisefähig. Zudem gebe es Isolierstationen für Patienten, die erst im Flugzeug auffällig werden.

Etwa 60 WHO-Experten sind in Guinea und Liberia im Einsatz, um die Regierungen im Kampf gegen die Ebola zu unterstützen. Den Angaben zufolge verlaufen etwa 90 Prozent der Ebola-Fälle tödlich. Übertragen wird das Fieber durch direkten Körperkontakt und über Körperflüssigkeiten. Die Inkubationszeit beträgt drei Tage bis drei Wochen. Symptome sind grippeartige Beschwerden und starke Blutungen aus allen Körperöffnungen. Gegen Ebola gibt es weder Impfung noch Medikamente. WHO-Experte Fukuda betonte, dass Ebola die Bevölkerung verunsichere und Panik auslösen könne.

Das Gesundheitsministerium in Guinea bezifferte die Kosten für den Kampf gegen Ebola mit 4,5 Millionen Dollar (3,3 Millionen Euro). Die Europäische Union sagte 500 000 Euro zu. Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS versprach umgerechnet 182 000 Euro. Wie schnell der Ausbruch unter Kontrolle gebracht werden kann, ist nicht nur eine Frage der Zeit - sondern auch des Geldes.


Papst Franziskus (dpa)
Papst Franziskus / ( dpa )
Quelle:
KNA , dpa , epd