Trierer Domvikar verlangt Abschaffung des Pflichtzölibats

"Mir geht es um Aufwertung"

Diskussion um den Zölibat und kein Ende: Der Mediendirektor des Bistums Trier, Stephan Wahl, fordert die Aufhebung des Pflichtzölibats. Im Interview mit domradio.de wiederholte der Wort-zum-Sonntag-Sprecher seinen Appell vom vergangenen Samstag.

 (DR)

In der ARD-Sendung "Wort zum Sonntag" am 19.02.2011 hatte Wahl gesagt, "der Zölibat in seiner positiven Bedeutung kann nur bestehen, wenn er freigestellt wird." Dann werde er in der Gesellschaft mehr respektiert als jetzt. Er habe seit der Ausstrahlung der Sendung sehr viel positive Rückmeldung erhalten, fügte Wahl hinzu, "aber auch kritische Rückmeldungen".



Mit Wahl, der seit 2003 Mitglied der Trierer Bistumsleitung ist und auch dem Domkapitel angehört, bezieht ein prominenter Kirchenmann Position gegen die Verpflichtung für katholische Priester, ehelos zu leben. Bundesweit bekannt wurde der 50-Jährige als Fernsehpfarrer.



Für eine Aufwertung des Zölibats

In dem Gespräch stellte Wahl am Montag klar, dass er nicht für die Abschaffung des Zölibats eintrete, sondern für dessen Aufwertung.



Der Trierer Bischof Stephan Ackermann wollte die Äußerungen seines Mediendirektors am Montag nicht weiter kommentieren. Ackermann verwies auf Anfrage lediglich auf ein Interview mit der Bistumszeitung "Paulinus", in dem er vergangene Woche für ein "offenes Gespräch auch über kritische Fragen" plädierte. Dem gebe es nichts hinzuzufügen.