Papst Benedikt XVI. ermuntert Katholiken am Palmsonntag - Video aus Rom ansehen

"Seid selbstkritisch"

Papst Benedikt XVI. hat die Kirche am Beginn der Karwoche zur Selbstkritik ermuntert. Die Christen müssten sich fragen, ob ihr Glaube offen für Suchende und frei von falschen Götzen sei, betonte der Papst in seiner Predigt zum Palmsonntag. - Unterdessen wurde nun bekannt, dass der Heilige Vater bei seinem USA-Besuch im April Angehörige von Ground-Zero-Opfern treffen will. Klicken Sie auf "mehr" um zu dem Video zu gelangen!

Papst Benedikt XVI. am Palmsonntag (KNA)
Papst Benedikt XVI. am Palmsonntag / ( KNA )

Trotz kühler Witterung hatten sich zu der Messe rund 20.000 Menschen auf dem Petersplatz versammelt.

Benedikt XVI. warnte vor einem Hochmut, der Gott als Konkurrenten des Menschen erscheinen lasse. "Um Gott zu begegnen, muss man fähig werden, mit dem Herzen zu sehen", sagte das Kirchenoberhaupt. "Wir müssen lernen, mit einem jugendlichen Herzen zu sehen, das nicht von Vorurteilen verstellt und von Interessen geblendet ist."

Zu Beginn des Gottesdienstes hielt Benedikt XVI. auf dem Petersplatz die traditionelle Palmprozession, die an den Einzug Jesu in Jerusalem erinnert. Begleitet wurde er von 270 Jugendlichen, im Vorausblick auf den Weltjugendtag, der vom 15. bis 20. Juli im australischen Sydney stattfindet. Am Palmsonntag 1984 hatte sein Vorgänger Johannes Paul II. (1978-2005) erstmals die Jugend der Welt auf den Petersplatz eingeladen. Aus der Begegnung mit 300.000 jungen Katholiken ging später die Initiative zu den regelmäßigen Großtreffen hervor.

Benedikt XVI. trug bei der Prozession ein Gewand aus goldbesticktem roter Seidendamast, das einem liturgischen Kleidungsstück von Leo X. (1513-1521) nachgebildet war. Das Originalgewand des Medici-Papstes, eines Sohnes Lorenzo des Prächtigen, wird in Florenz aufbewahrt.

Papst trifft Angehörige von Ground-Zero-Opfern
Bei seinem Besuch am New Yorker Ground Zero Mitte April will Papst Benedikt XVI. Familienangehörige von Opfern des 11. September 2001 treffen. Wie die katholische US-Nachrichtenagentur CNS am Wochenende berichtete, muss die Gruppe aus Sicherheitsgründen sehr klein bleiben. Die Teilnehmer würden per Los ermittelt.

Benedikt XVI. reist vom 15. bis 20. April nach Washington und New York. Dort stehen außer einer Rede vor der UNO und einem Besuch am Schauplatz der Terrorattacken des 11. September zwei Gebete in Kirchen Manhattans auf dem Programm. Abschließender Höhepunkt der Reise ist ein Gottesdienst im New Yorker Yankee Stadium.