St. Bruno

Blick auf die katholische Kirche Sankt Bruno in Köln  (Erzbistum Köln)
Blick auf die katholische Kirche Sankt Bruno in Köln / ( Erzbistum Köln )

Die Pfarrkirche St. Bruno in Köln-Klettenberg trägt den Namen des heiligen Erzbischofs Bruno von Köln. Er war der Sohn König Heinrichs I. und der heiligen Königin Mathilde und der Bruder Kaiser Ottos I., geb. 925, gest. 965, beigesetzt in St. Pantaleon, Köln. Am 1. Dezember 1929 wurde St. Bruno zur Kirchengemeinde erhoben. Bemerkenswert ist, dass die Kirche nicht in Ost-West Richtung errichtet wurde und dass sie sich in die Häuserreihe auf dem Klettenbergürtel einfügt. Die Fassade zur Straße hin ist etwas zurückgesetzt und liegt etwas über Straßenniveau, so wird ein kleiner Vorplatz gebildet. Die Treppen zum Vorplatz sind von zwei Skulpturen von Elmar Hildebrand flankiert.

Die Grundform der Kirche ist eine dreischiffige Basilika mit halbrunder Apsis. Auf jeder Seite teilen drei rechteckige Pfeiler die Seitenschiffe ab, ohne den Blick zu stören. Das Hauptschiff wird von einem mächtigen korbbogenförmigen Gewölbe überspannt. Von dieser ersten Ausstattung sind die hölzerne Wandverkleidung, Teile der Kanzel und der Maria-Hilf-Altar im heutigen Taufbrunnenbereich erhalten. 

Am 26. Februar 1943 zerstörte ein schwerer Luftangriff das Dach und alle Fenster der Kirche, im Oktober 1944 wurde durch schwerste Luftangriffe auch die Notkirche im Brunosaal zerstört, und "das, was von unserer Kirche noch stand, fiel den Spreng- und Brandbomben zum Opfer", berichtet die Chronik. Es standen nur mehr der Turm und die Umfassungsmauern der Kirche inmitten eines riesigen Trümmerfeldes.

Im November 1947 begann die Bevölkerung mit der Entschuttung und dem Wiederaufbau. 40 Tonnen Schutt und das Eisen der Dachkonstruktion werden entfernt. Die Währungsreform am 20. Juni 1948 brachte die Möglichkeit, eine Firma für die Aufbauarbeiten zu gewinnen. Architekt Hans Hansen zog anstelle des Korbgewölbes eine flache Decke ein. Allein das Kreuz des alten Hochaltars, das den Krieg im Brunosaal überstanden hatte, schmückte den Chor der Kirche. Der Altar wurde aus Trümmerteilen der zerstörten Kirche aufgebaut.

Am 9. April 1949 konsekrierte Weihbischof Dr. Stockums die wiedererstandene Kirche, 1953 wurde die Kirche grunderneuert. Elmar Hillebrand fertigte den jetzigen Altar aus Anröchter Dolomit. Das hängende Altarkreuz und den Tabernakel schuf der Kölner Bildhauer Hanns Rheindorff. 1957 weihte Erzbischof Joseph Kardinal Frings den neuen Altar, dem Reliquien der Kölner Heiligen Agilolfus und Donatus eingefügt wurden. 1958 wurde eine Reliquie des heiligen Bruno aus St. Pantaleon nach St. Bruno überführt, 1959 die wieder hergestellte und erweiterte Klais-Orgel geweiht, 1968 der Kreuzweg (Bronzereliefs) der Künstlerin Jutta Osten angebracht. 

2005 musste die Kirche geschlossen werden. Die Konstruktion der Kirchendecke war wegen der in der Nachkriegszeit verwendeten Materialien und der Korrosion der Drähte, an denen sie aufgehängt war, instabil geworden und musste vollständig entfernt werden. Für die neue Decke entwickelte man eine Konstruktion von Holzbindern. Bei der schon lange notwendig gewordenen Renovierung wurden die geometrischen Linien des gesamten Baus klarer betont. Das Gitter des Taufbrunnens und die Gestaltung der Haupteingangstüren dienten Architekt Georg Wenzel als Grundmuster für Veränderungen im Innenraum: für die Gitter rechts und links des Chorraumes, für den Wochentagsaltar und für das Gitter, das das Kirchenschiff vom Taufbrunnenbereich trennt. Am 12. Oktober 2008 wurde die Kirche nach dreijähriger Bauzeit wieder eröffnet. (St. Bruno)

Klettenberggürtel 71
50939 Köln
Deutschland