Papst trifft Chefs der Energie- und Finanzwirtschaft

Eine Chance für das Klima?

Spitzenvertreter von rund 40 großen Energie- und Finanzunternehmen wird Papst Franziskus am kommenden Samstag in Audienz empfangen. Entsprechende Berichte von US-Medien bestätigte jetzt der Pressesprecher des Vatikan auf Anfrage.

Papst Franziskus / © Stefano dal Pozzolo (KNA)
Papst Franziskus / © Stefano dal Pozzolo ( KNA )

Das Treffen ist Teil eines zweitägigen Vatikan-Kongresses zum Klimawandel. Die Konferenz "Energiewandel und die Sorge für unser gemeinsames Haus" wird organisiert von der katholischen US-Universität Notre Dame und dem vatikanischen Entwicklungsministerium unter Leitung von Kardinal Peter Turkson.

Die "Financial Times" zitiert den Chef von Exxon Mobile, Darren Woods, mit den Worten:"Wir hoffen, dass diese Art von Dialog uns hilft, Lösungen zu finden für das zweifache Problem, einerseits mit den Risiken des Klimawandels umzugehen und andererseits den steigenden Energiebedarf zu decken." Neben Vertretern von Energieunternehmen wie Exxon Mobile, BP und Shell werden auch Leiter führender Investmentunternehmen wie Black Rock erwartet.

Initiative nach US-Kündigung des Klimaabkommens

US-Journalisten werten das Treffen im Vatikan als Versuch multinationaler Unternehmen, nach dem Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen durch Präsident Donald Trump mit anderen weltweiten Führungspersönlichkeiten über den Klimawandel ins Gespräch zu kommen. In den vergangenen Woche hatten mehrere katholische Banken sowie Caritas Internationalis angekündigt, sich aus Investitionen in fossile Brennstoffe zurückzuziehen.

Ausgangspunkt der Beratungen am kommenden Freitag und Samstag ist Franziskus' Umwelt- und Sozial-Enzyklika "Laudato si". Nachdem der Papst für seine teils harsche Kritik am Wirtschaftssystem auch Widerspruch erfuhr, sucht er nach Ansicht von Beobachtern verstärkt das Gespräch mit führenden Wirtschaftsvertretern. "Das ist Teil seiner Strategie, so viele Leute wie möglich zu treffen und alle Seiten anzuhören", kommentiert der britische Vatikanexperte Christopher Lamb.


Quelle:
KNA