Bischöfe wollen kreuz.net "ein rasches Ende bereiten"

Aus für Hetzer?

Der Druck auf die anonymen Betreiber des extremistischen Internet-Portals "kreuz.net" nimmt zu. Der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Hans Langendörfer, bekräftigte das Vorgehen der Bischöfe gegen die sich als katholisch bezeichnende Website: "Es muss unser gemeinsames Ziel sein, diesem Portal ein rasches Ende zu bereiten", zitiert der "Kölner Stadt-Anzeiger" aus einem Brief Langendörfers an den Parlamentarischen Geschäftsführer der Grünen Volker Beck.

kreuz.net: Hetze im Namen der katholischen Kirche (DR)
kreuz.net: Hetze im Namen der katholischen Kirche / ( DR )

Langendörfer schreibe weiter, er gehe davon aus, dass niemand im kirchlichen Dienst für "kreuz.net" tätig sei. Wäre dies der Fall, hätte diese "ungeheure Pflichtverletzung" arbeits- und dienstrechtliche Konsequenzen, so der Jesuit. "kreuz.net" hetzt in seinen Beiträgen unter anderem gegen Juden, Muslime und Homosexuelle. Die katholischen Bischöfe distanzierten sich wiederholt von der Internetseite.



Unterdessen verlangte auch die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth laut "Kölner Stadt-Anzeiger", die Suche nach den Hintermännern der Plattform auszuweiten. Hintergrund der Forderung sind der Zeitung zufolge die hämischen Tiraden, die "kreuz.net" zum Tod des homosexuellen Schauspielers Dirk Bach veröffentlichte. Roth rief demnach die Bischöfe zu verstärkter interner Recherche auf. Daran müsse die Kirche um ihrer Glaubwürdigkeit willen selbst das größte Interesse haben. Der Sprecher der Bischofskonferenz, Matthias Kopp, entgegnete nach Angaben der Zeitung, solcher Aufrufe bedürfe es nicht.



"kreuz.net", seit 2004 online und im Ausland registriert, bezeichnet sich selbst als "Initiative einer internationalen Gruppe von Katholiken in Deutschland und Übersee, die hauptamtlich im kirchlichen Dienst tätig sind". Die katholischen deutschen Bischöfe sprachen sich wiederholt für eine Deaktivierung der Internetseite aus.