Kardinal Meisner weiht Räume der Malteser-Migranten-Medizin

Aufnahme, Heilung und Hilfe

Nicht jeder kann in Deutschland einfach zum Arzt gehen und sich behandeln lassen. Über eine halbe Millionen Menschen haben keine Krankenversicherung. Für diese Menschen gibt es in Köln eine Anlaufstelle: die Malteser Migranten Medizin. Joachim Kardinal Meisner weihte am Mittwoch die neuen Räumlichkeiten in Köln-Lindenthal ein.

Autor/in:
Henriette Jedicke
 (DR)

"Diese Menschen haben keinen Krankenschein und bringen keinen Versicherungsausweis mit", sagt der Kölner Erzbischof und lobte: "Die Malteser sind immer für die da, die keinen Fürsprecher und keine Helfer haben". Bereits 2009 hatten die Malteser ihr Angebot mit einer Kindersprechstunde erweitert. Jetzt gibt es auch eine Zahnarztpraxis. Die fünf Ärzte arbeiten ehrenamtlich. Seit Beginn des Angebots vor sieben Jahren in Köln leisten die Ärzte an drei Tagen Hilfe bei Notfallbehandlungen, Untersuchungen und Beratungen in medizinischen Fragen. "Die Impfstoffe für Kinder und die Vorsorgeuntersuchungen, die wir anbieten, kosten viel Geld", sagt Isabelle Freifrau von Wrede, Projektleiterin der Malteser Migranten Medizin in Köln. Doch Geld sei nicht das einzige Problem, sagt sie. Viele Menschen, die illegal in Deutschland leben, hätten Angst in die Praxis zu kommen. Doch die Migranten Medizin helfe allen Kranken und wahre ihre Anonymität.

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Und Kardinal Meisner freut sich, dass es die Migranten-Medizin auch weiterhin in Köln gibt: "Ich kenne die Malteser und freue mich, dass sie nicht den Laden zumachen, weil die Räumlichkeiten nicht mehr ausreichend sind, sondern dass sie Raum gefunden haben, damit die, die bei uns anklopfen auch wirklich Aufnahme, Heilung und Hilfe finden", sagte er - und gab seinen Segen.