Deutsche Bischöfe sehen keine Gefahr bei Massentreffen mit Papst

"Wir glauben, dass wir gut vorbereitet sind"

Zwar wurde der Weltjugendtag von Madrid das erwartete Glaubensfest, doch trübten organisatorische Mängel das Bild. Für den Papstbesuch in Deutschland versprechen die Bischöfe mehr Sicherheit.

 (DR)

"Die katholische Kirche in Deutschland hat eine sehr gute Veranstaltungserfahrung", sagte der Sprecher der Bischofskonferenz, Matthias Kopp, am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Man könne Massentreffen "unter Sicherheitsaspekten meistern".



"Menschenmassen sind immer ein Risiko, bei jedem Fußballspiel", sagte Kopp. Für die Großveranstaltungen mit Papst Benedikt XVI. im September gebe es allerdings Deeskalations- und Krisenkonzepte sowie eine enge Vernetzung zwischen Behörden, Rettungskräften und den kirchlichen Veranstaltern. "Wir glauben, dass wir gut vorbereitet sind", sagte der Sprecher.



Kopp verwies auf Erfahrungen aus Katholikentagen und dem Weltjugendtag 2005 in Köln. Damals habe es unter 1,1 Millionen Teilnehmern "nur einen Verletzten gegeben, der sich den Fuß verstaucht hat". Für die Trinkwasserversorgung auf dem Marienfeld bei Köln habe die Organisation von Fachleuten "höchstes Lob" erhalten. Auch bei den alle zwei Jahre stattfindenden Katholikentagen sei "im 20. Jahrhundert noch nichts passiert", so der Sprecher.



Sicherheitsmängel in Madrid

Beim Abschluss des Weltjugendtags in Madrid war am Samstagabend über rund 1,5 Millionen Teilnehmern ein Unwetter niedergegangen. Es gab mehrere Verletzte durch umstürzende Zelte. Teilnehmer, insbesondere der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), kritisierten Sicherheitsmängel wie verstellte Rettungswege und eine unzureichende Trinkwasserversorgung bei Tageshöchsttemperaturen von fast 40 Grad.



Die Leitung von Sanitäts- und Rettungsdiensten wird bundesweit der Malteser Hilfsdienst übernehmen. Mehr als 1.700 ehrenamtliche Helfer, darunter rund 50 Ärzte, sollen für die Pilger sorgen, sagte Malteser-Präsident Constantin von Brandenstein-Zeppelin. Für die Besucher der Gottesdienste sollten 35 Unfallhilfsstellen aufgebaut werden und mehr als 50 Krankentransportwagen, Rettungswagen, Notarzteinsatzfahrzeuge und Motorräder aus dem ganzen Bundesgebiet im Einsatz sein.



Auch die Organisatoren in Freiburg zeigten sich überzeugt, dass das deutsche Großevent Ende September gut vorbereitet ist. Zu den bei den Planungen berücksichtigten Szenarien gehörten auch große Hitze, Sturm oder Starkregen, sagte Wolfgang Klinger vom Freiburger Amt für Katastrophenschutz. So sei beispielsweise sichergestellt, dass bei einem Kälteeinbruch die Papstpilger mit warmen Getränken versorgt und im Falle von Unterkühlung in Notunterkünfte gebracht werden könnten. "Umgekehrt sind wir darauf vorbereitet, bei heißem Wetter alle mit kühlem Wasser zu versorgen", so Klinger.



Überall Krankenwagen und andere Retter

Ein Freiburger Polizeisprecher betonte, der Ort des großen Papstgottesdienstes mit erwarteten 100.000 Besuchern auf dem Freiburger Flugplatzgelände biete optimale Voraussetzungen für eine sichere Veranstaltung. So sei bei den Planungen immer darauf geachtet worden, dass im Katastrophenfall genügend Fluchtwege bereitstünden.



Seit Monaten arbeitet das Erzbistum Freiburg als Veranstalter, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste am Sicherheitskonzept der Großveranstaltung. Selbst Mitglieder der Bergwacht und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft stehen bereit, um etwa bei Notfällen auf dem Freiburger Münsterturm oder im nahe des Gottesdienstgeländes gelegenen Badesee eingreifen zu können.



Über das gesamte Stadtgebiet verteilt, sollen Krankenwagen und Feuerwehrfahrzeuge stationiert werden, um im Notfall kurze Wege zu garantieren. Freiwillige Feuerwehren werden in Alarmbereitschaft gesetzt. Überall werden für die beiden Besuchstage Rettungskräfte aufgestockt.