Bischof Hanke appelliert an christliche Führungskräfte

"Jämmerliche Erscheinung"

Zu den Themen Wirtschaft und Ethik und christlichen Führungsprinzipien tagen seit heute in Nürnberg etwa 3.500 Teilnehmer auf einem Kongress christlicher Führungskräfte unter dem Motto "Mit Werten in Führung gehen". Zu Beginn rief der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke die Christen auf, mehr öffentliches Zeugnis zu geben.

 (DR)

Bischof Gregor Maria Hanke beklagte, Christen gäben manchmal eine zu jämmerliche Erscheinung ab. Die Gott- und Glaubenskrise in der Gesellschaft und das damit verbundene Vakuum bereite ihm große Sorgen. Es existiere jedoch kein besseres "Heilmittel als die Kraft des Evangeliums", betonte der Bischof. Zwar stehe die Institution Kirche sehr stark in der Kritik, aber gerade in den Gemeinden gebe es durch die persönlichen Beziehungen noch viel Vertrauen.



Der bayerische evangelische Landesbischof Johannes Friedrich betonte, die Kirchen könnten trotz der Missbrauchsfälle weiter Vorbildcharakter haben. Dazu müsse jedoch jeder Einzelne zeigen, dass das Evangelium eine frohe Botschaft sei. Zugleich unterstrich er erneut seine Ablehnung der Präimplantationsdiagnostik (PID). Er habe Sorge, dass mit zunächst eng gefassten Bedingungen langfristig ein Tor weit aufgemacht werde.



Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hatte am Mittwoch kurzfristig seine Teilnahme am Kongress abgesagt. Er wolle sich nach der Trauerfeier für die drei in Afghanistan getöteten Soldaten am Freitagnachmittag Zeit nehmen, um mit den Familien sprechen, teilte der Kongressveranstalter mit. Eigentlich sollte der Minister am Freitag auf dem Kongress auftreten. Thema seines Vortrags wäre gewesen "Globale Krisen überwinden". Stattdessen wird nun der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder (CDU), kommen.