Wie der neue Geistliche Rektor des ZdK den Dialog mit den Laien neu beleben will

"Außenantennen" der Kirche

Seit Jahresbeginn ist Stefan B. Eirich Geistlicher Rektor beim Zentralkomitee der Katholiken, zuständig für Theologisches und Pastorales bei den Laien – und den Dialog mit der Amtskirche. Für ihn ein besonderes Anliegen. Im Interview mit domradio.de spricht er über den Weg und Pläne für ein Papstgespräch.

 (DR)

domradio.de: Herr Eirich, erst einmal wünsche ich Ihnen alles Gute zum Amtsantritt, Sie sind sicherlich gerade dabei sich neu einzugewöhnen. Und Sie haben sich gleich zu Beginn einem Thema ganz besonders verschieben. Warum ist es Ihnen so wichtig, dass Laien in der Kirche mehr zu Wort kommen?

Eirich: Weil gerade die Laien die besonderen Außenantennen, die besonderen Empfangsstationen in die "Welt" für uns sind. Und vor allem weil gerade über die Laien immer wieder Chance haben, Kirche von einer ganz anderen Warte aus zu betrachten. Ich habe den Eindruck, dass das in den letzten Monaten, ja Jahren vielleicht zu wenig gewürdigt worden ist.



domradio.de: Welche Themen bleiben denn in den Gemeinden im Moment auf der Strecke?

Eirich: Mir scheint, dass hier vor allem der Dialog selbst teilweise doch relativ sträflich vernachlässigt wird. Denn ein Problem ist sicherlich das, dass in vielen Bistümern viel Kraft und Aufmerksamkeit stark kircheninternen Prozessen gelten. Es sind ja Strukturreformen in den Gemeinden. Und auf diese Art und Weise kommuniziert man bestenfalls nur noch über Floskeln.



domradio.de: Sie haben ja lange in der Gemeinde in Aschaffenburg als Stadtdekan gearbeitet und die "andere Seite", also das Gemeindeleben kennengelernt. Wird Ihnen das bei Ihren neuen Aufgaben als Geistlicher Rektor des ZDK weiterhelfen?

Eirich: Das wird mir mit Sicherheit weiterhelfen. Denn ich glaube schon, dass ich Einiges mitbringe an Sensibilität  für das, was heutzutage den "normalen Gläubigen" in den Pfarreien das Leben schwer macht.



domradio.de: Was wollen Sie tun, um die Dialogfähigkeit zu erhöhen?

Eirich: Ich werde mich überall dort einbringen, wo wir hier Laien ermutigen können, Stellung zu beziehen; wo wir Laien dazu bringen können, ihre Positionen noch besser zu formulieren und wo wir helfen, dass Laien besser gehört werden. Insbesondere in die Deutsche Bischofskonferenz hinein.



domradio.de: Jetzt steht ja noch in diesem Jahr der Papstbesuch in Deutschland an. Werden sie selbst mit dem Papst sprechen? Kann da ein Austausch stattfinden?

Eirich: Wir sind dabei, erste Schritte hierfür zu planen in enger Absprache mit dem Erzbistum Freiburg insbesondere. Wir wollen auf jeden Fall dabei helfen, dort Dialogräume zu gestalten. Und auf jeden Fall fühlen wir uns, was den Papstbesuch betrifft, in besonderer Weise als Anwalt der Laien.



Das Gespräch führte Susanne Becker-Huberti.