Zollitsch und Glück bekräftigen Willen zum Dialog in der Kirche

Auf gemeinsamem Weg

Beim Neujahrsempfang von Erzbischof Dr. Robert Zollitsch hat ZdK-Präsident Alois Glück am Dienstag Erneuerung und Veränderung der Kirche in Deutschland gefordert. Der Besuch des Papstes sei dafür ein wertvoller Impuls. Zollitsch sagte, er sei gespannt auf den "gemeinsamen Weg".

Auf Augenhöhe: Erzbischof Zollitsch und ZdK-Präsident Glück (KNA)
Auf Augenhöhe: Erzbischof Zollitsch und ZdK-Präsident Glück / ( KNA )

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, erwartet vom Jahr 2011 wichtige Weichenstellungen für die Kirche in Deutschland. Für die Zukunft der katholischen Kirche in der Bundesrepublik sei es sehr wichtig, dass die Hoffnung auf Erneuerung und Veränderung nicht in einer neuen und großen Enttäuschung ende, betonte Glück am Dienstag beim Neujahrsempfang des Erzbistums Freiburg. "Entweder es kommt zu den richtigen Weichenstellungen und Entscheidungen, oder die Probleme werden zunehmen und eskalieren", so Glück. Gleiches gelte auch für andere Entwicklungen in Deutschland und den Globalisierungsprozess.



Glück dankte dem Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch für dessen "wegweisende Initiative zu einem konstruktiven Dialog im partnerschaftlichen Geist", den er als Vorsitzender der Bischofskonferenz vorgeschlagen habe. Er erinnerte an den Beginn der Würzburger Synode der westdeutschen Bistümer vor 40 Jahren und erklärte, derzeit sei die Zeit noch nicht reif für eine neue Synode. "Aber die Qualität einer ähnlichen Gesprächskultur ist der Schlüssel für die Zukunft der Kirche in Deutschland."



Engagierte Zusammenarbeit zwischen dem ZdK und der Deutschen Bischofskonferenz

Zollitsch sagte, vieles verlange "nach neuer Klärung". Denn "man muss sich natürlich immer fragen, welche Dinge, auch wenn sie einmal als wesentlich christlich galten, in Wirklichkeit nur Ausdruck einer bestimmten Epoche waren". Dazu sei auch ein geistlicher Dialog notwendig. Die Herausforderungen, denen sich die Kirche als "Gemeinschaft des Glaubens" zu stellen habe, "können wir nur gemeinsam angehen", betonte der Erzbischof. Er sei "dankbar für die engagierte Zusammenarbeit zwischen dem ZdK und der Deutschen Bischofskonferenz" und sehe deshalb zuversichtlich und zugleich gespannt auf den gemeinsamen Weg.



Zollitsch rief zugleich zu einem breiten ehrenamtlichen Engagement auf. Christen sollten in Sachen freiwilligen Engagements Vorreiter sein, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Er ging ausdrücklich auf das bevorstehende Auslaufen des Zivildienstes ein.

Derzeit schauten viele Akteure des Gesundheitswesens wie etwa Pflegedienste oder Krankenhäuser mit großer Sorge auf den Sommer, wenn mit der Wehrpflicht auch der Zivildienst wegfalle. Der geplante Bundesfreiwilligendienst könne dabei eine neue Chance bedeuten. Die Kirche werde sich weiter bemühen, möglichst viele Menschen für gesellschaftliches Engagement zu motivieren.