Bundeskanzlerin spricht mit deutschen Gemeinden in der Türkei

Im Vordergrund die ungeklärte Rechtslage

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich auf ihrer Türkeireise über die Situation der deutschsprachigen Kirchengemeinden informiert. Im Vordergrund habe dabei die ungeklärte rechtliche Lage gestanden, sagte der Pfarrer der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde in Istanbul, Holger Nollmann, gegenüber domradio.de.

 (DR)

Weil die Kirchen in der Türkei keinen rechtlichen Status haben, können sie keine Verträge abschließen, Immobilien erwerben oder Mitarbeiter anstellen.

An dem Gespräch am Dienstag (30.03.2010) in der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde in Istanbul nahmen auch der türkische Minister für Kultur und Tourismus, Ertugrul Günay, sowie Vertreter der deutschen katholischen Gemeinde teil.

Besuch der Hagia Sophia
Am Nachmittag fand ein gemeinsames Gespräch mit Merkel, dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan und Vertretern der deutschen Gemeinden statt. Die Kanzlerin hatte zuvor die frühere Kirche und spätere Moschee Hagia Sophia sowie die Sultanahmet-Moschee in Istanbul besucht.

Die deutsche Gemeinde in Istanbul wurde 1843 gegründet. Sie hat derzeit rund 200 eingeschriebene Mitglieder. Betreut wird sie von dem westfälischen Theologen Holger Nollmann, der seit 2002 EKD-Auslandspfarrer in Istanbul ist. Insgesamt wird die Zahl der Christen unter den 70 Millionen Einwohnern der Türkei auf 100.000 bis 120.000 geschätzt.