Union und FDP wollen kommerzielle Sterbehilfe unter Strafe stellen

Aus für "Tod aus Gelben Seiten"?

Die künftige schwarz-gelbe Bundesregierung will nach einem Bericht der "Welt am Sonntag" die kommerzielle Sterbehilfe unter Strafe stellen. Die Arbeitsgruppe Innen- und Rechtspolitik hat danach bei den Koalitionsgesprächen in Berlin beschlossen, die "gewerbsmäßige Vermittlung von Gelegenheiten zur Selbsttötung" unter Strafe zu stellen. Die Deutsche Hospiz-Stiftung begrüßte einen solchen Schritt.

 (DR)

"Es geht um die Abgrenzung zwischen denen, die verzweifelten Menschen aus altruistischen Gründen Hilfe leisten, und denen, die mit der Not der Menschen Geschäfte machen wollen", sagte Unions-Fraktionsvize Wolfgang Bosbach (CDU) zu den Verbotsplänen. Ein Strafmaß wurde noch nicht vereinbart.

"Dass dem Tod aus den Gelben Seiten endlich ein Riegel vorgeschoben werden soll, ist ein wichtiger Schritt", erklärte Eugen Brysch, Geschäftsführer der Hospiz-Stiftung. Jetzt müsse das Vorhaben, kommerzielle Suizidbeihilfe unter Strafe zu stellen, auch in den Koalitionsvertrag eingearbeitet werden.

Angela Merkel (CDU) und Guido Westerwelle (FDP) seien aufgerufen, die Entscheidung "auch Wirklichkeit werden zu lassen". Die organisierte Hilfe zur Selbsttötung setze Schwerstkranke und Sterbende unter unerträglichen Druck und müsse deshalb verboten werden, wie es die Patientenschutzorganisation seit langem fordere, so Brysch.