Welttag der Kranken - eine Kölner Seelsorgerin über ihre Aufgabe am Krankenhaus

Zwischen Leben und Tod

Bereits zum 20. Mal begeht die katholische Kirche am Samstag den Welttag der Kranken. Der Tag wurde von Papst Johannes Paul II. eingeführt. Er richtet sich an leidende Menschen und an diejenigen, die ihnen helfen - Menschen wie Mechthild Grewelding, Seelsorgerin am Krankenhaus der Augustinerinnen Severinsklösterchen Köln.

 (DR)

Im Portrait von domradio.de-Reporter Frederik Haupricht berichtet sie über ihre Aufgabe im Spannungsfeld von Leben und Tod.



Papst: Gegen Krankheit helfen Medizin und der Glaube

Krankheit lässt sich nach Worten von Papst Benedikt XVI. nicht immer nur mit Medizin bekämpfen. Die Medizin habe in den vergangenen Jahrzehnten gigantische Fortschritte gemacht, sagte er am vergangenen Sonntag (05.02.2012) bei seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Angesichts von Krankheit helfe aber auch eine innere Grundhaltung aus dem Glauben an die Liebe Christi.



Das Heilen von Krankheiten sei nach den Evangelien eine der Haupttätigkeiten Jesu während seines irdischen Lebens gewesen, erklärte der Papst. Krankheit sei stets ein "Zeichen des Wirkens des Bösen in der Welt und im Menschen", sagte er mit Blick auf den katholischen "Welttag des Kranken". Der von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1992 eingeführte Welttag wird jährlich am Fest der Gottesmutter von Lourdes, dem 11. Februar, begangen.



Auf "Angriff des Bösen" reagieren

Die Heilungen dagegen zeigten, "dass das Reich Gottes nahe ist". Jesus sei in die Welt gekommen, um das Böse an seinen Wurzeln zu besiegen, und die Heilungen seien die Vorwegnahme seines Sieges, den er dann mit dem Tod und der Auferstehung erreicht habe.



Krankheit mache dem Menschen deutlich, dass er nicht selbstgenügsam und eigenständig sei, sondern auf die Hilfe der Mitmenschen angewiesen. Es sei ein "Paradox", dass Krankheit insofern auch heilsam sei, weil sie einem die Fürsorge und Hilfe anderer Menschen vor Augen führe. In erster Linie bedeute Krankheit, vor allem eine schwere Erkrankung, jedoch Last und Prüfung. Auf diesen "Angriff des Bösen" müsse der Mensch natürlich mit Medizin und Pflege reagieren.

Der Glaube lehre aber auch, "dass eine entschiedene und grundlegende Haltung gegenüber der Krankheit notwendig ist, und zwar die des Glaubens" an die Liebe Christi". Das sei "echte Antwort, die das Böse radikal besiegt", so der Papst.