Ein Signal nach Heiligendamm - Verzicht auf gemeinsames Abendmahl bedauerlich

G8 - auch hinter dem Zaun gibt es Christenmenschen

Vom evangelischen Kirchentag in Köln soll nach den Worten des rheinischen Präses Nikolaus Schneider ein klares Signal an den G-8-Gipfel ausgehen. Er sei davon überzeugt, dass die kritischen Positionen des Kirchentages von den Staats- und Regierungschefs in Heiligendamm gehört würden, sagte Schneider im Deutschlandradio Kultur. Auch "hinter dem Zaun" gebe es Christenmenschen. Der Kirchentag solle aufrütteln.

 (DR)

In der Welt gebe es genug Mittel, um alle Menschen zu ernähren, unterstrich der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, die Gastgeberin des Kirchentages ist. Deshalb könne nicht hingenommen werden, dass weiterhin 800 Millionen Menschen vom Hunger bedroht seien und täglich 10.000 Kinder stürben. "Das sind Skandale, die sich eine solche Gesellschaft eigentlich nicht erlauben kann."

Taufanerkennung auf das Abendmahl übertragen
Der Theologe bedauerte, dass beim Kirchentag kein gemeinsames Abendmahl von Katholiken und Protestanten geplant ist. "Das ist im Grunde auch ein Skandal", sagte der Präses. Es sei "wirklich nicht in Ordnung", dass sich Vertreter beider Kirchen in dieser Frage nicht einigen könnten. Wenn eine Taufe möglich sei, die gegenseitig anerkannt werde, müsse überlegt werden, inwieweit das auch auf das Abendmahl übertragbar sei.