Zum Nachhören: Die Papstpredigten mit deutschem Kommentar

Ostern in Rom

Rom und der Vatikan stehen in diesen Tagen vor einer Serie von Hochfesten und Feierlichkeiten. Die Kartage und das Osterfest sind stets der Höhepunkt des katholischen Kirchenjahres. Eine Woche später feiert Benedikt XVI. seinen 80. Geburtstag, und drei Tage darauf begeht er den zweiten Jahrestag seiner Papstwahl. domradio.de stellt in Zusammenarbeit mit Radio Vatikan alle Ansprachen und Predigten des Papstes mit deutschem Kommentar zur Verfügung.

 (DR)










Übersicht der liturgischen Feiern (anklicken für Informationen und Mitschnitte - nicht von allen Feiern liegen Mitschnitte vor)

Gründonnerstag
Chrisam-Messe
Feier vom Letzten Abendmahl

Karfreitag
Feier vom Leben und Sterben Jesu

Kreuzweg

Karsamstag
Osternacht

Ostersonntag
Ostermesse

Osterbotschaft und Segen

"Regina Coeli" in Castel Gandolfo


Leiden, Tod und Auferstehung Jesu
Die liturgischen Feiern in Rom erinnern an Leiden, Tod und Auferstehung Jesu. Sie folgen seit Jahrzehnten einem festen Schema, von dem auch Benedikt XVI. nicht wesentlich abweicht. Die Messe zur Erinnerung an die Einsetzung des Abendmahls findet am Gründonnerstag in der Lateran-Basilika statt; am Karfreitag betet das Kirchenoberhaupt einen abendlichen Kreuzweg am antiken Kolosseum. Die Meditationstexte dafür hat in diesem Jahr der populäre italienische Bibel-Experte Gianfranco Ravasi geschrieben.

Nach der Feier der Osternacht im Petersdom verkündet Benedikt XVI. am Ostersonntag eine wichtige Botschaft und spendet seinen Segen "Urbi et orbi". Dabei will er auch wieder Festtagswünsche in vielen Sprachen an die Welt richten. Ideen, die Zahl der fremdsprachigen Grüße von rund 65 Sprachen auf ein gutes Dutzend zu reduzieren, wurden im Vatikan bald wieder fallen gelassen.

Verzichtet hat der Papst - wie schon im Vorjahr - auf den zuvor üblichen "Gründonnerstagsbrief" an die rund 400.000 Priester in aller Welt. Stattdessen wird er an diesem Tag, der auch an die Einsetzung des Priestertums erinnert, eine besondere Predigt an seine Kleriker richten.

Als falsch haben sich unterdessen allerlei Spekulationen erwiesen, zu Gründonnerstag werde der Papst in einem Erlass (Motu proprio) die alte lateinische Messe wieder einführen. Seit der Liturgiereform unter Paul VI. (1963-1978) konnte der "tridentinische" Messritus nur mit Sondererlaubnis gefeiert werden. Diese Genehmigung für den früheren Ritus will der Vatikan demnächst offenbar weiter lockern - so weit er konkret von Gläubigen vor Ort gewünscht wird. Allerdings steht eine solche Vatikan-Verfügung nicht für die nächsten Tage an, hört man.

Genau eine Woche später, am Weißen Sonntag, zelebriert Benedikt XVI. im Vatikan eine Messe zu seinem 80. Geburtstag, den er tags darauf, am 16. April, begeht. Dazu haben sich viele internationale Gäste angesagt, darunter der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) und auch zahlreiche
Pilger- und Besuchergruppen aus seiner Heimat.

Geburtstage seien im Hause Ratzinger nie groß gefeiert worden, gestand der Papst-Bruder Georg Ratzinger dieser Tage. In den katholischen Regionen Deutschlands und erst recht in Bayern sei der Namenstag stets wichtiger gewesen. Doch bei einem Papst ist das anders, erst recht, wenn er 80 wird. So kommt der frühere Regensburger Domkapellmeister zum Fest seines Bruders nach Rom.
Zusammen feiern sie am 23. April den Namenstag des älteren Bruders zum Fest des heiligen Georg.

An seinem Geburtstag hat Benedikt XVI. alle in Rom anwesenden Kardinäle zum Mittagessen einladen. Am Abend besucht er ein Konzert in der vatikanischen Audienzhalle, das der Südwestrundfunk SWR zu seinen Ehren mit Werken von Mozart, Gabrielli und Dvorak veranstaltet. Zu diesem Anlass will auch der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) dabei sein.

Seit längerem geplant ist für den 16. April eine Begegnung des Papstes mit dem Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Peter Harry Carstensen (CDU). Den rund 3.000 Vatikan-Angestellten hat Benedikt XVI. an seinem Geburtstag frei gegeben. Der Jahrestag der Papstwahl, in diesem Fall der 19. April, ist ohnehin traditioneller Feiertag für die Mitarbeiter des Vatikan.

Mehr zum Thema