Papst befürwortet Anbindung der Ukraine an Europa

"Pforte zwischen Orient und Abendland"

Der Vatikan hat zu einer engeren Anbindung der Ukraine an Europa ermutigt. Es gehe darum, "Europa seine wirkliche Dimension zurückzugeben", erklärte Papst Benedikt XVI.
beim Antrittsbesuch der ukrainischen Botschafterin beim Heiligen Stuhl am Freitag. Die Ukraine habe aufgrund ihrer geografischen Lage die Aufgabe einer Pforte zwischen Orient und Abendland.

 (DR)

Katholiken wollen Beteiligung am Bildungssystem
Ausdrücklich hob Benedikt XVI. die Politik der Öffnung und europäischen Zusammenarbeit hervor, die das Land in den vergangenen Jahren intensiviert habe.

Der Papst lobte die Beziehungen zwischen der ukrainischen Regierung und den Kirchen des Landes. Besonders erinnerte der Papst an die Rolle der ukrainischen Katholiken. Als Angehörige sowohl des byzantinischen als auch des lateinischen Ritus besäßen sie eine besondere Sorge um den Dialog der östlichen und westlichen Tradition des Christentums, die die Ukraine und Europa geprägt hätten.

Zugleich wünschte Benedikt XVI. für die katholische Kirche des Landes mehr Freiraum bei der Wahrnehmung von Erziehungsaufgaben. Dabei gehe es um einen Dienst für die Allgemeinheit gemeinsam mit anderen christlichen Konfessionen. Zufrieden äußerte er sich über die neu geschaffene Möglichkeit für die Katholische Universität des Landes, akademische Titel in Theologie zu vergeben. Das bedeute eine staatliche Anerkennung der Theologie als universitäre Disziplin.