01.04.2024 | 20:00 - 22:00 | Musica

Triumph der Hoffnung in der Musik für Ostermontag

Viel Freude und Jubel

Auferstehungsszene. Fresko des Malers Oskar Martin-Amorbach im Neumünster in Würzburg.  / © KNA
Auferstehungsszene. Fresko des Malers Oskar Martin-Amorbach im Neumünster in Würzburg. / © KNA

Sendung

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Zu den berühmtesten Komponisten der "Renaissance"-Zeit, zählt neben Josquin Desprez auch Heinrich Isaac. Um das Jahr 1500 komponierte er am Hofe des Kaisers Maximilian I. in Innsbruck eine Missa Paschalis, die aller Wahrscheinlichkeit nach anlässlich des Hochfestes der Auferstehung des Herrn geschrieben wurde. Als Grundlage der Messvertonung wählte Isaac den einstimmigen liturgischen Choralgesang der gleichnamigen Ostermesse. 

Die Musikwissenschaftlerin Prof. Dr. Irene Holzer von der Ludwig-Maximilians-Universität München beleuchtet in der Sendung die Technik Isaacs, mit der er den Choral in die Komposition einfließen lässt. So beginnt Isaac immer wieder mit den Choraltönen, geht in eine freie Fortführung über und kommt schließlich wieder auf den Choralton zurück. Die gewählte Satztechnik Heinrich Isaacs lässt bereits die spätere Alternatimstechnik erahnen, bei der sich Orgel und Chor abwechseln.

Bachkantate zum Ostermontag

Eigens für den Ostermontag komponierte Johann Sebastian Bach die Kantate "Erfreut euch, ihr Herzen", die sich gerade nicht auf den Gang nach Emmaus aus dem Lukasevangelium bezieht. Die Themen Tod und Auferstehung Jesu bilden den inhaltlichen Kern der Kantate. 

Johann Sebastian Bach Fenster in der Thomaskirche, Leipzig / © pixy (shutterstock)
Johann Sebastian Bach Fenster in der Thomaskirche, Leipzig / © pixy ( shutterstock )

Der Sieg des Lebens über den Tod kann als großes Hoffnungszeichen gedeutet werden, das sich auch musikalisch ausdrückt. In den dialogischen Passagen der Kantate werden Furcht (Alt) und Hoffnung (Tenor) gegenübergestellt, wobei die Furcht im Laufe des Dialogs einen Sinneswandel erlebt. 

Im Abschließenden Alleluja singen Furcht und Hoffnung gemeinsam "Nun ist mein Herz voller Trost,
Und wenn sich auch ein Feind erbost, Will ich in Gott zu siegen wissen." 

Uraufgeführt wurde die Kantate vor 300 Jahren, am 10. April 1724.

Zu Ehren von Bedřich Smetana 

Der Anteil weltlicher Musik in der Sendung ist unter Anderem dem böhmischen Komponisten Bedřich Smetana gewidmet, dessen 200. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird. Zu seinen berühmtesten Werken zählt der sinfonische Zyklus "Má Vlast" ("Mein Vaterland"), in dem auch die sinfonische Dichtung "Die Moldau" enthalten ist. 

Zu Lebzeiten war Smetana in erster Linie als Opernkomponist bekannt und galt als Pionier der Tschechischen Nationalmusik. Ebenso wie sein musikalisches Vorbild Ludwig van Beethoven, war Smetana während der Entstehungszeit von "Má Vlast" bereits vollständig taub. 

Am Ostermontag sendet DOMRADIO.DE von 20:00 Uhr bis 22:00 Uhr die Missa Paschalis von Heinrich Isaac, die Kantate "Erfreut euch, ihr Herzen", den ersten Satz aus dem sinfonischen Zyklus "Má Vlast" von Bedřich Smetana und die Sinfonie Nr. 6 von Louis Spohr.

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