WunderBar

Wir können immer etwas tun

„Wie wahrscheinlich die meisten von euch bin ich heute mit einem Gefühl von Verzweiflung aufgewacht. Wie sollten wir uns auch anders fühlen? Aber, und das ist ein großes Aber: lasst uns nicht dortbleiben.“

Am Tag als Putin die Ukraine überfällt, finde ich eine E-Mail von Ronja von Wurmb-Seibel. Bei mir trifft sie den Nagel auf den Kopf.

Auch ich bin mit dem Gefühl von Verzweiflung aufgewacht. All die Bilder vom Krieg machen diese Verzweiflung nur größer.  

Nun hat die vielfach ausgezeichnete Journalistin Ronja von Wurmb-Seibel besonders viel zum Thema Krieg und Verzweiflung zu sagen.

Knapp zwei Jahre hat sie in Kabul gelebt und den Krieg beobachtet. Hat mit den Menschen im Krieg gelitten, ihnen ihre Stimme geliehen und das Buch „Ausgerechnet Afghanistan“ geschrieben.

Warum ich davon, heute, an Karnevalssonntag in der „WunderBar“, in der es doch um gute Nachrichten und Geschichten gehen sollte, von einem Buch über den Krieg in Kabul erzähle?

Nun, aus allem, was Ronja von Wurmb-Seibel erlebt hat, hat sie einen Schluss gezogen. Sie will zwar weiter Geschichten erzählen, ja. Aber so, dass sie Mut machen.

Dazu hat sie ein neues Buch geschrieben, über das ich bald mit Ronja von Wurmb-Seibel zu einer Menschensendung verabredet bin. Dazu also später mehr.

Heute, in der WunderBar, will ich Ihnen erzählen, was diese mit Krieg und seinem Leid so erfahrene Journalistin in dieser E-Mail, angesichts der Verzweiflung über den neuen Putinkrieg, weiterschreibt.

„Negative Nachrichten geben uns das Gefühl, dass wir hilflos und ohnmächtig sind. Dass wir nichts tun können gegen die schlimmen Dinge, die in unserer Welt passieren. Und natürlich, Krieg! Was sollen wir da schon tun? In Wirklichkeit können wir immer, wirklich immer, etwas tun, um die Situation um uns herum zu einer besseren zu machen.“

Die Journalistin hat auch konkrete Ideen, was wir denn tun können. Z.B. nur ein, zweimal am Tag seriöse Nachrichten lesen, minütlich vom Krieg zu hören, helfe niemandem weiter. Außerdem bleibe dann Energie, um Menschen in der Ukraine zu unterstützen.

Aber ihr wichtigster Tipp ist vielleicht:

„Passt auf euch auf. Niemanden ist geholfen, wenn wir ausbrennen und uns kaputt machen. Ihr dürft euch einen schönen Tag machen, auch wenn gerade wieder ein neuer Krieg begonnen hat. Das Leben genießen und gut für uns zu sorgen, kann auch eine Art von Widerstand sein.“