Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Wir feiern die Vorbilder im Glauben!

In meinen Noviziatsjahren in Oschersleben in Sachsen-Anhalt habe ich eine sehr witzige Allerheiligenszene erlebt, die mir jedes Jahr wieder einfällt.

Ich hatte Dienst in der Sakristei und habe auf den Vikar gewartet. Dann ist er gekommen und hat mir kurz erzählt, dass in der Morgenandacht im Radio, ausgerechnet ein evangelischer Pfarrer sich redlich aber sehr kompliziert gemüht hat, etwas zum Fest Allerheiligen zu sagen. "Dabei ist es so einfach, meinte, der Vikar und begann lauthals zu singen: "Ein Glück, das wir katholisch sind, Halleluja!"

Ich musste mir während der Heiligen Messe immer wieder das Lachen verkneifen und hatte den ganzen Tag einen Ohrwurm.

Wir feiern alle Heiligen, also alle, die in den letzten 2000 Jahren ihr Christsein in besonderer Weise gelebt haben und Vorbild für andere geworden sind. Die einen, weil sie ihr Leben für Jesus gegeben haben in den Jahrhunderten der Verfolgung, die Anderen weil sie als Missionare an die Ränder der Erde gegangen sind, um das Evangelium allen Geschöpfen zu predigen und wieder andere, die ihr ganzes Leben den Armen, den Benachteiligten, den Kindern, den Kranken gewidmet haben.

Wenn ich Kindern oder Jugendlichen das mit den Seligen und Heiligen zu erklären versuche, nehme ich gerne den Vergleich, dass die Seligsprechung wie der Oskar fürs Lebenswerk und die Heiligsprechung der Nobelpreis ist. Andererseits gibt es so viele heilige Menschen, deren Geschichten und Wege nur Gott kennt.

Spannend für uns Ältere finde ich, dass wir Menschen kennen, also zumindest aus Presse und Fernsehen, die mittlerweile Heilige genannt werden, wie Papst Johannes Paul der Zweite oder Mutter Teresa und so für uns die Heiligen nicht die auf den hohen Sockeln in den Kirchen sind sondern Menschen wie wir, die mit ihrem Christsein ernst gemacht haben.

Wie ich und wie Sie zuhause auch.

 

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