Unser neuer Papst wird am Sonntag in sein Amt offiziell eingeführt. Aber er hat schon viele Termine und Begegnungen wahrgenommen und einige bemerkenswerte Dinge gesagt. Am Montag nach seiner Wahl hat er die vielen tausend Medienvertreter getroffen, die über die Beerdigung von Papst Franziskus, das Konklave und seine Wahl berichtet haben.
Aus der Ansprache an die Medienleute möchte ich ein paar Sätze zitieren. Er sagt: "Wir leben in Zeiten, die schwer zu bewältigen und schwer zu beschreiben sind. Zeiten, die uns alle vor Herausforderungen stellen, vor denen wir uns jedoch nicht drücken dürfen. Im Gegenteil, diese Zeiten verlangen von jedem von uns, dass wir in unseren unterschiedlichen Rollen und Diensten niemals der Mittelmäßigkeit verfallen. Die Kirche muss sich den Herausforderungen der Zeit stellen. Und auch Kommunikation und Journalismus existieren nicht außerhalb von Zeit und Geschichte. Daran erinnert uns der heilige Augustinus, wenn er sagt: 'Lasst uns menschenwürdig leben, dann ist auch unsere Zeit gut. Wie wir sind, so ist die Zeit'."
Da ist also zum einen die Bitte, in unseren unterschiedlichen Rollen und Diensten nicht der Mittelmäßigkeit zu verfallen. Viele von uns kennen das: Im normalen Alltag ist so viel Routine und so viel Alltag und Mittelmaß, dass wir oft gar nicht daran denken uns aufzuraffen und danach zu schauen, wie wir das, was uns aufgetragen ist, besser und göttlicher gestalten können. Und dann kommt das Wort des Heiligen Augustinus, das von Papst Leo zitiert wird: "Lasst uns menschenwürdig leben, dann ist auch unsere Zeit gut. Wie wir sind, so ist die Zeit".
Wie wir sind, ist unsere Zeit. Welch ein Gedanke. Wir sind oft eher geneigt zu denken, dass die Zeit, in der wir leben, schlimm ist und schlimmer als früher. "Wie wir sind, so ist die Zeit", sagt aber Augustinus. Die Herausforderung für jede und jeden von uns heute ist es, so zu leben und mit den Mitmenschen umzugehen, dass wir in unserem Umfeld nicht im Mittelmaß bleiben, sondern die Zeit gestalten – lebendig und liebenswert.