Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Wie Maria auf Gott vertrauen!

Am Samstag war das Hochfest Verkündigung des Herrn – der Tag erinnert daran, dass vor 2000 Jahren ein Engel eine junge Frau in Nazareth besucht hat und sie anschließend den Sohn Gottes dann neun Monate später geboren hat. Wenn man das so nüchtern zusammenfast, klingt das fast ein bisschen verrückt, oder?

Engel, Jungfrauengeburt, Gott wird Mensch – Christin oder Christ zu sein, ist gar nicht so einfach. Ich finde es aber ganz wichtig, dass unser Glaube uns auch einiges zumutet.

Einerseits die Glaubensgeheimnisse – etwa, dass Gott in einem kleinen Baby Mensch wird und am Ende einen grauenhaften Tod am Kreuz stirbt und andererseits, dass wir uns und unsere Lebensweise ständig hinterfragen: Ist unser Leben wenigstens in etwa so, wie Jesus uns das immer wieder in der Bibel lehrt?

Natürlich geht es nicht um ein permanent schlechtes Gewissen, weil man irgendwelche Ge- oder Verbote einhält oder auch nicht – doch aus dem Christentum eine Wellness-Religion zu machen, die nur meinem persönlichen Wohlbefinden dient, das erscheint mir zu wenig.

Gerade die Fastenzeit, die so langsam in Richtung Karwoche und Ostern einbiegt, ist da eine gute Möglichkeit. Ich kann mich und mein Leben, meine Beziehungen zu den Mitmenschen und zu Gott hinterfragen, vielleicht neu justieren und sogar ein bisschen verbessern. Aber nicht im Sinne einer Selbstoptimierung, sondern um der wunderbaren Botschaft vom liebenden und barmherzigen Gott gerechter zu werden.

Und das Tolle ist: Gott schafft es immer wieder, auch im Scheitern Neues zu schaffen. Also auch wenn das mit unseren Vorsätzen in der Fastenzeit nicht klappt, wenn ich doch nicht Momente der Besinnung gefunden habe oder die Beziehung zu den Mitmenschen nicht besser wird: so wie auf den Karfreitag Ostern folgt, kann ich darauf vertrauen, dass Gott immer da ist und alle meine Wege mitgeht.

Denn Glaube ist vor allem Vertrauen auf Gott – so wie Maria vor zweitausend Jahren.

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