Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Wie kann ich im Alltag meinen Glauben bekennen?

In vielen Gemeinden und Pfarreien gibt es in der Fastenzeit vielfältige Angebote. Da gibt es noch die bekannten Fastenpredigten in den Heiligen Messen oder abends, oder es gibt Exerzitien im Alltag mit wöchentlichen Treffen und Materialien für jeden Tag zu Hause, oder, oder. 

Ein Angebot in einer Pfarrei im Sauerland gefällt mir besonders gut. Es sind geistliche Abende unter dem Titel: "Glaube, Hoffnung und Liebe – Pfeiler, die die Kirche vor dem Einsturz bewahren".

Jeden Dienstagabend treffen sich Menschen in der Kirche, hören einen Impuls zu einem der Themen. Danach ist eine halbe Stunde stille Anbetung des Allerheiligsten, dann zehn Minuten ein musikalischer Impuls und zum Abschluss eine ruhig gefeierte Heilige Messe.

Mir gefällt dieser Dreischritt so gut: Gedanken und Überlegungen zu einem Thema hören, sie dann in der Anbetung vor Gott bringen und im Herzen bewegen und dann alle Anliegen und Themen des Tages und der Woche mit in die Eucharistiefeier, die große Danksagung hineinlegen.

Dienstag ging es also um den Glauben vermehren in der Glaubenskrise der Kirche. Und im Blick auf das Credo, das Glaubensbekenntnis der Kirche wurde plötzlich bewusst, dass da zweimal steht: Ich glaube an Gott, ich glaube an den Heiligen Geist. Also nicht "wir glauben", was als Bekenntnis bei großen Wallfahrten und Festen schon auch mal guttut. Es geht um das Ich, ich glaube. Und dann darauf zu kommen, was es denn heißt, meinen eigenen Glauben zu verstehen, immer neu zu definieren und dann aber auch im Alltag zu bekennen. 

Das ist fern davon so zu tun, als sei Glaube reine Privatsache. Aber ich bin mir sicher, wenn jede und jeder, der sich Christ nennt, sich immer neu mit seinem eigenen Glauben an Gott auseinandersetzt, sich darüber austauscht und weiterbildet und somit seinen eigenen Glauben stärkt, er dann auch den Glauben der gesamten Kirche stärker, fester und krisensicherer macht. Und da sind viele Menschen sehr dankbar für solche etwas ungewöhnlichen Formate, die Hören und sich weiterbilden, das im Gebet vor Gott erwägen und im Gottesdienst feiern, angeboten werden. 

Vielleicht gibt es bei Ihnen im Umfeld auch so etwas, das Ihnen in dieser Fastenzeit hilft, ihren eigenen Glauben zu stärken und wieder bewusster „Ich glaube an Gott“ sagen zu können.
 

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