Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Vom Hl. Jakobus, Pilgern und Köbessen

„Ich bin dann mal weg“ mit diesem Slogan, dem Titel eines Buches von Hape Kerkeling, ist etwas wieder in den Vordergrund des Bewusstseins gekommen, das es immer gab, aber dann - zumindest im deutschsprachigen Raum - zum Boom geworden ist: Das Pilgern auf den Jakobswegen nach Santiago de Compostela, zum Grab des Apostels Jakobus, dessen Fest wir heute feiern.

Jakobus gehörte mit seinem jüngeren Bruder Johannes zu den ersten Jüngern Jesu. Deshalb trägt der heilige Jakobus auch den Beinamen "der Ältere". Jakobus und Johannes - die Söhne des Zebedäus – und Simon Petrus, waren den Evangelien zufolge sowohl bei der Verklärung Jesu als auch bei seiner Gefangennahme im Garten Getsemani anwesend. Die Apostelgeschichte geht weniger auf das weitere Leben von Jakobus ein. Es wird aber berichtet, dass er während der Herrschaft von König Herodes Agrippa I. im Jahr 43 n. Chr. in Judäa hingerichtet wurde. Jakobus war damit der erste Märtyrer der Apostel.

Aber die Pilgerwege zu seinem Grab haben über die Jahrhunderte eine unglaubliche Bedeutung gehabt. Es ging sogar so weit, dass verurteilte Verbrecher, wenn sie den Jakobsweg gegangen und wieder zu Hause angekommen sind, alle Strafen erlassen bekommen haben und als freie Menschen ihrer Wege gehen konnten. Manche  Pilger, die heute den Jakobsweg gehen, tun das aus sportlichen Gründen und weil die Herausforderung sie reizt. Viele andere gehen den Weg, weil sie ahnen, dass es etwas mit ihrem Glauben an Christus und den nächsten Stationen ihres Lebensweges zu tun haben könnte. Und manche machen Erfahrungen und treffen Entscheidungen, die ihr ganzes Leben prägen werden.  

Viele Geschichten ranken sich um die Pilger und ihre Wege. Eine besonders hübsche ist die, dass die Jakobspilger, ja unterwegs oft anhalten und erstmal arbeiten mussten, um wieder Geld für die weiteren Weg zu haben. Und in Köln haben sie dann als Kellner, in den vielen Brauhäusern der Stadt, ihr Geld verdient. Jakobspilger hießen auf gut Kölsch „Köbes“ also Jaköbchen und so heißen die Kellner dort noch heute.

 

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