Sendemitschnitt / Buchtipp: 'Vernichten' von Michel Houellebecq

Wenn man die ersten beiden Sätze des neuen Romans 'Vernichten' von Michel Houellebecq liest, dann denkt man, herrje, das wird ein düsteres Buch sein mit einer verdammt pessimistischen Weltsicht. "An manchen Montagen Ende November oder Anfang Dezember fühlt man sich, besonders als Alleinstehender, wie im Todestrakt. Die Sommerferien sind längst vorbei, das neue Jahr ist noch weit weg; das Nichts ist ungewöhnlich nah". – Zitatende. Paul, die Hauptfigur, ist ein sehr einsamer Mensch, er lebt zwar in einer Beziehung, die ist aber kaputt. Dann erleidet sein Vater einen Hirnschlag und damit ändert sich alles, denn das Buch entwickelt sich zu einem großen Familien- und Gesellschaftsroman. Houellebecq erzählt die Geschichte einer Familie, die wieder zueinander findet, und am Ende erzählt er auch eine romantische Liebesgeschichte. Der Autor lotet aus, wie es sein kann, dass wir im Angesicht allen Unglücks, gesellschaftlich und persönlich, selbst im Angesicht des Todes, Augenblicke und Möglichkeiten des Glücks erleben können.

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