Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Schaffen wir es als Christen glaubhafte Zeugen zu sein?

Heute ist Weiberfastnacht und im Rheinland und sonst noch an vielen anderen Orten geht der Straßenkarneval los. Und die wichtigsten Leute sind dann in Köln: Prinz, Bauer und Jungfrau. Bis die drei es bis dahin geschafft haben, gibt es einen langen Bewerbungsmarathon zu bestehen und sie müssen sich gegen viele Mitbewerber durchsetzen. Dann müssen sie von der Bürgermeisterin abgenickt werden und dann Presse und Medientraining machen, ihr Auftrittsprogramm vorstellen, Fotos machen lassen und Autogrammkarten, die Ornate schneidern lassen und ein halbes Jahr lang jede Woche Planungssitzungen abhalten.

Vor knapp 2000 Jahren gab es auch einen Platz neu zu besetzen: Judas Iskarioth hatte sich erst durch seinen Verrat aus der Gruppe der Apostel disqualifiziert und sich dann das Leben genommen. Jetzt wurde jemand gesucht, der dessen Stelle im zwölfköpfigen Team Jesu einnehmen könnte. Wie war da das Bewerbungsverfahren? Was musste eingereicht werden, um genommen zu werden?

Es steht relativ lapidar in der Apostelgeschichte: Einer von den Männern, die mit uns zusammen waren in der Zeit, als der Herr Jesus bei uns ein und ausging – einer von diesen muss mit uns Zeuge für seine Auferstehung sein. Und dann stellten sie zwei Männer auf, beteten zum Heiligen Geist und ließen Sie ein Los ziehen. Und das Los fiel auf Matthias und er wurde den Aposteln zugerechnet.

Klingt easy und ziemlich relaxt. Und es trifft eigentlich, nein, nicht eigentlich, sondern wirklich auf alle Christen zu: Sie sollen mit allen, die Jesus nachfolgen wollen, Zeugen der Auferstehung sein. Niemand von uns muss, um Christ zu sein, Bewerbungsschreiben verfassen, Medientraining machen und Autogrammkarten drucken. Sie und er müssen nur Zeugen für Jesu Auferstehung sein. Glaubwürdig und echt.

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