Prof. Dr. Hildegund Keul - Vom fließenden Licht der Gottheit und dem Wagnis der Verwundbarkeit

"Die großen Mystikerinnen sind wichtig. Aber hier behandeln wir die Mystiker." Warum im Theologiestudium die Mystikerinnen nur am Rande erwähnt wurden - das ist Prof. Dr. Hildegund Keul ein Rätsel geblieben. So war es ein Glücksfall, dass sie im 1994 neu gegründeten Bistum Magdeburg als Seelsorgerin über Mechthild von Magdeburg forschen und schreiben konnte. Und 2007, zur 800 Jahrfeier der großen Dichterin und Mystikerin, ein Stadtfest mitgestalten konnte, bei dem es auch eine illuminierte Elbe gab, fließendes Licht. Heute ist das große Thema der Leiterin der Arbeitsstelle für Frauenseelsorge bei der Deutschen Bischofskonferenz, die "Verwundbarkeit". Die Weihnachtsgeschichte ist ihr dabei eine Parabel, wie unterschiedlich Menschen auf mögliche Verletzungen reagieren: angreifend wie König Herodes, wegschauend, wie die Gäste in den vollen Herbergen oder wagemutig wie Josef, der seine kleine Familie packt und sie durch eine Flucht in Sicherheit bringt.