Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Nicht reden, sondern tun ist dran!

Die österliche Bußzeit ist immer wieder die besondere Zeit, um auf Grundlagen unseres Handelns als Christen zu schauen. 

Barmherzigkeit, als das etwas aus der Mode gekommene Wort, für dieses handeln wird am deutlichsten im Matthäusevangelium beschrieben.

Da heißt es:

"Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen ge­geben. Ich war durstig und ihr habt mir zu trinken ge­geben. Ich war fremd und obdach­los, und ihr habt mich aufge­nommen. Ich bin nackt ge­wesen, und ihr habt mir Kleider ge­geben. Ich war krank, und ihr habt mich be­sucht. Ich war im Gefäng­nis, und ihr seid zu mir gekommen."

Aus diesem Text haben sich von Anfang des Christentums her, die sieben leiblichen Werke entlehnt: Hungrige speisen, Durstigen zu trinken geben, Fremde beherbergen, Nackte kleiden, Kranke pflegen, Gefangene besuchen, Tote bestatten.
Das ist das ganze Hilfs-Spektrum unseres Lebens, wenn wir in Not sind:
wer hungert, braucht keine frommen Worte und guten Trost, sondern Nahrung,
wer durstig ist, braucht keine Lebensberatung, sondern genug zu trinken,
wer in der Fremde strandet, braucht keine Unterrichtsstunden über die Vorzüge des Landes, sondern Unterkunft und Aufnahme,
wer nackt ist, braucht keine moralischen Vorträge, sondern passende Kleidung,
wer krank ist, braucht erstmal keine Lehrfilme über Gesundheitsberatung, sondern Pflege, Hilfe und Medikamente,
wer im Gefängnis sitzt, braucht keine erhobenen Zeigefinger, sondern Besuch und Kontakt und Beziehung,
und für die Toten braucht es eine würdevolle Begleitung auf dem berühmten letzten Weg, weil er und sie niemals ihre Würde verlieren.
Bei den sieben leiblichen Werken der Barmherzigkeit wird ganz leicht ganz deutlich: nicht reden, sondern tun ist dran und erste Hilfe zum Leben und Überleben.

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