Morgenimpuls mit Schwester Katharina

"Nehmet euch eins um das andere an"

Wir sind in der zweiten Adventswoche und vom schönen Adventskranzansinglied heißt die zweite Strophe:

Wir sagen euch an den lieben Advent Sehet, die zweite Kerze brennt.

So nehmet euch eins um das andere an. Wie auch der Herr an uns getan.

Freut euch, ihr Christen! Freuet euch sehr! Schon ist nahe der Herr.

Ganz stolz haben Vertreter der Stadtverwaltung im November verkündet, dass jetzt alle Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt, über den Straßen und an den vielen großen Weihnachtsbäumen auf LED umgestellt ist und die Stadt so wieder schön beleuchtet werden kann, aber es sehr viel weniger Strom und somit Geld kostet als vorher. Und die schön leuchtenden Bäume um den kleinen Marktplatz herum leuchten erst schön, wenn ringsum alle Werbung und andere grelle und blinkende Beleuchtung aus ist. Diese zweite Adventswoche macht uns ohnehin deutlich, dass es weniger um Helligkeit und Glanz und Gloria, um Geschäfte und Geschenke gehen muss, sondern? Ja, sondern worum eigentlich?

"Nehmet euch eins um das andere an" ist eine Möglichkeit. Dieser Tage war im Kinderhospiz Balthasar der "Tag der offenen Tür" und da ist mir wieder klar geworden, dass es genau das sein kann: Zeit haben zum Geschichten vorlesen, Zeit schenken zum Spielen, Zeit spenden an überforderte Eltern, Zeit dalassen für engagierte Mitarbeiter:innen. Geld spenden ist in Kinderhospizen auch wichtig, weil auch die Geschwisterkinder und Eltern betreut werden, was aber keine Kasse bezahlen will.

"Freut euch ihr Christen, freuet euch sehr, schon ist nahe der Herr" singt sich leicht und fröhlich, weil es eine muntere Melodie hat. Manchmal kommt schon die Frage auf, wie es sein wird, wenn der Herr am Ende der Zeiten kommen wird. Bei welchem Tun für Menschen oder bei welchem Sein und Warten auf IHN wird er uns antreffen?

Freuen wir uns tatsächlich auf den kommenden Herrn, oder ist uns die schön geschnitzte Krippe mit dem niedlichen Krippenkind, die freundlich kniende Maria, der danebenstehende Josef, die leuchtenden Christbäume und die gemütliche Atmosphäre genug?

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