Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Stimmen meine Worte mit dem überein, was ich tue?

Ein besonders gütigen und liebenswerten Heiligen feiern wir mit der Kirche heute. Franz von Sales hat von 1567 bis 1622 gelebt. Er war das älteste von zehn Kindern und sollte nach dem Willen des Vaters in den diplomatischen Dienst gehen.Er hat dann zwar Philosophie und Jura studiert, aber aus rein persönlichem Interesse auch Theologie. Nach seiner Anstellung als Rechtsanwalt und eigentlich mit der Aussicht auf eine glänzende Karriere als Senator ließ er sich aber zum Priester weihen und wurde einer der besten Prediger seiner Zeit und damit beauftragt, die Bevölkerung rings um den Genfer See wieder zum katholischen Glauben zurückzubringen. Weil die Herrschenden den Einwohnern verboten haben, seine Predigten zu besuchen, nutzte er intensiv die damals komplett neuen Medien.

In einer klaren und einfachen Sprache druckte er die damals hochmodernen Flugblätter und heftete sie an Häuser, Zäune und Bäume. Und er brachte seine Botschaft - die Botschaft vom liebenden Gott in der Landessprache, was damals absolut unüblich und sensationell war. Franz von Sales war glaubwürdig in einer Sprache, die Gehör und Glauben fand. Franz war ein begnadeter Prediger und ein vorbildlicher Seelsorger, dem es um die persönliche Vertiefung des Glaubens jedes Einzelnen ging. Er leitete als Bischof sein Bistum mit vielen Besuchen, Predigten und Katechese. Seine Liebenswürdigkeit und die Übereinstimmung von Worten und Taten in seiner Lebensführung brachten ihm das Vertrauen der Menschen.

Dieser Wesenszug seiner Persönlichkeit gefällt mir in diesen Tagen natürlich besonders gut: Die Übereinstimmung von Worten und Taten. Nehmen wir doch heute mal diesen Satz auf und schauen wir bei uns selber, wie es denn bei mir selbst ist. Stimmen meine Worte mit dem überein, was ich tue? Bin ich in dem, was ich tue, glaubwürdig für das, was ich sage?

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