Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Martins Glaubenskraft begeisterte die Menschen

Am Wochenende gab es hunderte von Martinszügen in Deutschland mit zehntausenden von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und Musikgruppen, die die Züge begleitet haben, und das Martinsstück auf dem Marktplatz mit Pferd und Reiter und dem armen Bettler am Boden und dem geteilten Mantel. Und dann Punsch für die Kleinen und Glühwein für die Großen und Martinshörnchen, Brezeln oder Stutenkerle für die Kinder zum Genießen und zum Teilen.

 
Das ist leicht und macht Freude und macht selbst am regnerischen Abend eine gute Stimmung. Komplizierter wird es, wenn man sich außer der berühmten Mantelteilungsszene an andere Aspekte im Leben des Heiligen Martin erinnert.

Mit zehn Jahren wurde er Taufbewerber in Pavia. Als Sohn eines römischen Offiziers musste er in den Militärdienst und mit 15 Jahren gehörte er zur Leibgarde des Kaisers. Erst mit 34 Jahren wurde er dann tatsächlich getauft. Vor einer großen Schlacht gegen die Alemannen vor Worms erklärte er offen, nicht in den Kampf zu ziehen da er jetzt kein Soldat des Kaisers, sondern ein Soldat Christi geworden sei. Natürlich wurde ihm vorgeworfen, dass er lediglich aus Feigheit und nicht aus Glauben nicht kämpfen würde. Das hat er nicht auf sich sitzen lassen sondern angeboten, dem Feind unbewaffnet zu Fuß entgegen zu treten. Am nächsten Tag ergaben sich die Germanen, so dass er das nicht mehr tun musste.

Nach 25 Jahren Dienstzeit wurde er aus dem Heer entlassen. Als Mönch zurückgezogen und asketisch lebend, hat er so viel Gutes getan, dass er schon sehr schnell sehr verehrt wird. Als Nothelfer und Wohltäter wird er von den Leuten in Tours zum Bischof gewählt, lebt in einer einfachen Holzhütte am Rand der Stadt und müht sich, durch die Gründung von Kirchen und Klöstern die Christianisierung des Landes zu festigen.

Von Sulpitius Severus stammt die Aussage "Vor Martin gab es nur ganz wenige, die in dieser Gegend den christlichen Glauben angenommen hatten. Durch seine Tugenden und sein Glaubensbeispiel ist der Glaube in einem solchen Maß gewachsen, dass es heute keinen Ort gibt, der nicht voll ist von Kirchen und Klöstern."

Die Glaubenskraft eines einzelnen Menschen kann so groß sein, dass sie ganze Länder und Generationen begeistert und zum Glauben bewegt.

Themen