Martin Miller "Es war nicht schön, der Sohn von Alice Miller zu sein."

"Es war nicht schön, der Sohn von Alice Miller zu sein", sagt Martin Miller, der Sohn der weltberühmten Kinderanwältin Alice Miller, deren Bücher in 30 Sprachen übersetzt wurden und echte Weltbestseller waren. Mit der zentralen, und damals radikalen Botschaft: Kinder müssten geschützt werden, Erwachsene dürften, ohne Wenn und Aber, nicht geschont werden. Und dann ist Alice Miller es, die ihren Sohn nicht schützt: Der Vater misshandelt ihn, schlägt ihn, die Mutter schweigt. Baby in Pflege, den Sechsjährigen ins Heim. Die Mutter schreibt den Weltbestseller "Das Drama des begabten Kindes". Der Sohn schreibt jetzt, nach dem Tod der Mutter, "Das wahre Drama des begabten Kindes". Die These von Martin Miller: seine Mutter konnte ihn nicht schützen, weil sie den Krieg, in dem sie als Jüdin den Holocaust überlebte, nie verwunden hat. Martin Miller will für sich sprechen. Und für alle, die Kinder von Eltern sind, die selber ihre Kriegstraumata nie überwunden haben.