Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Manchmal muss man neue Wege gehen!

Es sind Ferien in Nordrhein-Westfalen und das merkt man sehr auf den Straßen, es ist viel weniger Verkehr, es geht leiser und langsamer zu.

Aber, wie immer im Sommer und in den Ferien, ist es für den Straßenbau die ideale Zeit.

So auch in unserem kleinen Städtchen. Dummerweise ging es genau um die Ecke von unserer Straße los: eigentlich muss ich immer rechts abbiegen, da ist aber seit Wochen gesperrt. Manchmal kann man durch, wenn gerade nicht gearbeitet wird. Wenn aber nicht, muss man kunstvoll wenden um aus der Baustelle wieder heraus zu kommen.
Also dann links, rechts, links – oh, geht auch nicht, ist seit heute früh gesperrt. Also geradeaus, großer Umweg, dann wieder auf eine Straße mitten in der Stadt im Umbau, abgefräster Straßenbeleg, vor scharfen Kanten wird dreimal per Schild gewarnt und abbiegen links nicht möglich und nur sehr weit fahren und dann im Kreisel neue Möglichkeiten.

Einen Abend war ich völlig verwirrt, weil ich wirklich keine Idee mehr hatte, wie ich zu unserem Haus kommen könnte.

Viele von Ihnen kennen das aus Ihrem Umfeld und kennen die Mühe und den Stress.
Wobei, neue Wege finden und von den Alten abweichen, wenn auch gezwungener Maßen, ist gar nicht so falsch. Und das nicht nur bei Straßen und Fußwegen.

Vor einigen Tagen war ein junger Mann bei mir zu einem Interview. Man merkte, dass er von Kirche und Orden nicht so viel Ahnung hatte und so habe ich ein bisschen ausgiebiger erzählt. Und er wurde immer neugieriger und hatte immer spannendere Fragen, dass es echt eine Freude war, mit ihm zu plaudern und über Gott und die Welt zu erzählen.
Und mittendrin dann die Frage: Wie kommt man dazu, einen solchen neuen Weg einzuschlagen, wenn man so jung ist, wie Sie damals waren? Da war es wieder, das mit den neuen und anderen Wegen.

Manchmal geht es nicht anders. Manchmal muss man einen ganz neuen Weg beginnen, weil man spürt, das bisher war okay, aber jetzt ist etwas Neues, etwas anderes dran mit meinem Glauben und mit meinem Christsein.

Heute ist so ein Tag – vielleicht für Sie. Vielleicht ist es dran, aus eingefahrenen, kaputten Wegen auszuscheren und Neues zu beginnen. Im Leben, im Glauben, im Christsein.

Scharfe Kanten und gesperrte Wege sind schon mal hinderlich und man muss sich neu orientieren, um den Weg nach Hause zu finden.

 

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