Lebenslänglich - Ein Gefangener erzählt vom Knast-Alltag

Wenn die Zellentüre zugeht, sitzt Renato Strunkmann alleine mit seiner Schuld in seiner dunklen Zelle; 10 Quadratmeter groß, zugestellt mit Schrank und Bett. Strunkmann hat seine Großeltern ermordet, deswegen wurde er zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt, die er gerade in der Justizvollzugsanstalt Werl absitzt. Wie ist das Leben im Knast? Wie fühlt sich Strunkmann, wenn der Riegel ins Schloss fällt und er die Türe selber nicht mehr aufmachen kann? Ohnmacht empfindet er in solchen Momenten, erzählt Strunkmann. Eine Ohnmacht, die neben ihm noch rund 800 andere Inhaftierte in Werl spüren. Mehr als 20 Stunden verbringen die Gefangenen täglich in ihren Zellen. Wer hier nicht weiß, wofür er noch lebt, erträgt nur schwer den monotonen, immer gleichen Alltag. Erträgt kaum, dass andere das eigene Leben bestimmen und Lebenspläne auf Jahre und Jahrzehnte Wunschtraum bleiben werden. "Manchmal“, sagt Strunkmann, "bin ich einfach nur froh, wenn ich einen Haken an den Tag machen kann.“

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