Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Lasst uns die Farbe Gottes annehmen!

Ich hatte ja schon erzählt, dass ich über den Jahreswechsel die Autobiografie des Autors Leo Lionni gelesen habe und bin darin auf viele seiner Buchtitel gestoßen. Manche davon kenne ich, aber viele sind mir fremd und neu. 

Eine besondere Episode beschreibt er, in dem das erste sehr erfolgreiche Buch entstanden ist. Er hatte seine zwei sehr fitten und agilen Enkelkinder sicher durch eine lange Bahnfahrt zu leiten, ohne dass sie zu viel Unfug anstellen konnten. 

Also nimmt er im Zugabteil Papier aus seiner Aktentasche, zerreißt es und legt eine Geschichte mit gelben und blauen, schnell zurecht gerissenen Punkten. Und er erzählt die Geschichte im Tun, und alle Mitreisenden werden immer leiser und hören sehr gebannt zu. Es geht um Freundschaft und Liebe und auch um Farben und wie sich Farben verändern, als sich das kleine Blau und das kleine Gelb umarmen. Freundschaft verändert Menschen und es kommen neue Farben ins Spiel des Lebens. 

Die Eltern Blau und Gelb in der Geschichte erkennen ihre Kinder zunächst nicht wieder, weil sie doch bisher keine grünen Kinder haben. Erst in den erschrockenen Tränen der Kinder werden die Ursprungsfarben gelb und blau wieder sichtbar. 


In den Menschen, die in Freundschaft mit Jesus leben und leben wollen, wird das genau so deutlich. Sie verändern sich, weil sie versuchen, wie er zu leben, seine Färbung anzunehmen, seine Art zu beten, mit dem Vater im Himmel im Kontakt zu bleiben, seine Art mit dem Guten und dem Bösen in den Menschen umzugehen und den eigenen Auftrag nicht zu vergessen. 

"Seid heilig, weil auch ich heilig bin" ist eine der Aufforderungen Jesu, die Petrus in einem seiner Briefe schreibt. Und dieses heilig, also immer mehr heil werden, der Einzelnen, fördert und färbt ab und steckt an und lässt ebenso die Menschen der Umgebung eine neue Farbe in ihrem Leben annehmen und aufleuchten. Mehr als blau und gelb und grün und bei jedem von uns in einer anderen Leuchtkraft.

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