Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Lassen wir Gott mitspielen in unserem Leben?

Am vergangenen Sonntag war ich, zum ersten Mal seit Jahren, wieder in Köln im Stadion zum Bundesligaspiel.

Das Ticket war ein Geschenk zum Ordensjubiläum und hat mich natürlich besonders begeistert. Es war der gesamte Tag, der das Ganze zum Fest werden ließ: Erst Morgengebet, dann Heilige Messe und Frühstück und dann mittags um 12.00 Uhr Treffen am Busbahnhof um mit dem Fanbus nach Köln zu fahren. Unterwegs also schon viel Vergnügen, viel Musik und Gesang und Vorfreude.

Im Stadion dann Treffen mit einer Mitschwester zur Stadionbratwurst als sonntägliches Mittagsvergnügen und dann: das was uns den ganzen Nachmittag begleiten wird: "Dürfen wir Sie mal fotografieren?" die vielfache erstaunte Frage. "Ich habe noch nie eine Nonne gesehen und dann jetzt hier beim Fußball." Es war einfach göttlich.

Meine Mitschwester war noch nie zu einem Fußballspiel im Stadion und allein von den ganzen Vorbereitungen, der Musik, der Laustärke, der Vorfreude, der Größe des Stadions angetan. Und dann die Vereinshymne aus fast 40 000 begeisterten Kehlen, und Musik, Fahnenschwenken und Gesang und Getrommel die ganzen 90 Minuten.

Ja, und Fußball war auch und Jubel, und Seufzen, und Pfiffe und Schreie und, und, und. Und beim Tor für die eigene Mannschaft fallen sich wildfremde Menschen in die Arme und tanzen und lachen. Und natürlich kamen von ringsum die üblichen Aussagen: "Ja klar, mit dem geistlichen Beistand, mussten wir ja gewinnen. Kommen Sie jetzt immer?"

Ein Arzt aus dem Krankenhaus, der fast zu jedem Heimspiel mitfährt, hat es wunderbar zusammengefasst: "Bei solch einem Spiel geht einfach alles. Man kann Freude, Enttäuschung und Niederlage, Sieg und Jubel, wunderbar zusammen erleben. Und das stärkt und hilft über eine ganze arbeitsreiche Woche mit viel Stress und Anstrengung hinweg und lässt eine Gemeinschaft entstehen, die ich nicht mehr missen will"
Er hat recht und manchmal bin ich da als katholischer Fußballfan ein bisschen ratlos: all das, das zusammen Leben und Freude und Trauer und Angst und Sieg und Niederlage feiern und in Gemeinschaft erleben, ist der wichtigste Teil unseres Lebens als Menschen, die an die Auferstehung glauben und daraus leben.

Vielleicht geht da noch was, mit unserer Begeisterung für ein Leben, dass nicht mit dem Tod endet, sondern Siegerperspektiven für ewige Zeiten hat. Mal schauen und machen und sich trauen und vollen Einsatz zeigen. Mit göttlichem Beistand. Immer!

 

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