Klaus Felder - "Ich möchte mich dahin aufmachen, wo ich mich nicht auskenne"

"Ich möchte mich dahin aufmachen, wo ich mich nicht auskenne", sagt Klaus Felder. Für einen Supervisor, der sich doch vor allem dort auskennen sollte, wo sich seine Klienten noch nicht auskennen, ein gewagter Satz. Möchte man im ersten Moment meinen. Oder auch nicht. Wenn man Supervisor nicht mit Superman verwechselt, der alles kann und alles weiß. Diesen Anspruch gibt Klaus Felder nicht vor. Dafür das Versprechen, seine Klienten so ins Unbekannte zu begleiten, wie er selber lebt. So lebt, dass „das Leben“ auf ihn zukommt. Damit er es gestalten kann. So wie damals, Anfang der 90er, als er vier kleine Kinder und eine Festanstellung als Abteilungsleiter in der Jugendarbeit hatte. Und dennoch auf einer einzigen Autofahrt in dichtem Schneetreiben beschloss: ich muss mein Leben ändern. Ich muss mich als Supervisor selbstständig machen. Auch wenn damals noch nicht einmal jemand wusste, was das sein soll, ein Supervisor. Seitdem sind Hunderte Menschen durch seine Praxis gegangen. Haben mehr Leben für ihr Leben entdeckt. Was Klaus Felder für sich noch entdeckt hat, mit seiner Familie, seinen Töchtern, seinen Schwarzweiß-Fotografien, seiner Musik, seinen Texten – und warum ein Dokumentarfilm über ihn: „Amerika in Biesfeld“ heißt, davon erzählen wir in dieser Menschensendung