Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Kehr um und glaub an das Evangelium

Am Aschermittwoch, also heute, beginnt die 40-tägige Fastenzeit vor Ostern. Seit Ende des 11. Jahrhunderts gibt es die Tradition, sich an diesem Tag in Gottesdiensten ein Aschenkreuz auf die Stirn zeichnen oder Asche aufs Haupt streuen zu lassen. 

Die aus gesegneten Palmzweigen vom Vorjahr gewonnene Asche gilt als Symbol der Trauer und Buße.

Das Aschenkreuz steht für den Beginn der Bußzeit und zugleich für die Hoffnung der Christen auf Auferstehung. In den vergangenen Pandemiejahren wurde kein Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet, sondern Asche auf den Kopf gestreut. Das ist die viel frühere und ursprünglichere Form dieses Startsignals in die Fastenzeit.
Manche kennen vielleicht noch die Formulierung: "Oh, Asche auf mein Haupt," oder "in Sack und Asche gehen" wenn man einen Fehler zugibt und sich entschuldigen möchte. 

Ich habe mal nachgesehen, warum die Asche so das normale Mittel für den Beginn der Fastenzeit ist: Asche ist seit Jahrhunderten ein vielfältig verwendetes Putz- und Scheuermittel. Man kann damit Silber reinigen, Fußböden wischen, Wäsche waschen, Geschirrspülen. Aber man kann Asche auch als Dünger und Schädlingsbekämpfer und Unkrautvernichter einsetzen. 
Und so in unser religiöses Leben übersetzt ist das auch notwendig: wir müssen schon manches in unserem Leben mal abstauben und reinigen und putzen, damit wieder deutlich wird, wozu wir als Christen so da sind: wir sollen und wollen Jesus Christus nachfolgen und versuchen, nach seinem Evangelium zu leben. 

Und da ist die Asche als Dünger auch nicht so verkehrt, damit Neues und Gutes wachsen kann und der Auftrag: "Kehr um und glaub an das Evangelium" durch uns und unser Tun und Beten Hand und Fuß bekommt und das Reich Gottes unter uns Wachsen und Gedeihen kann. 

Der eigentliche Grund für all unser Mühen steht in der heutigen Lesung. Da heißt es: Daran sollst du erkennen: Jahwe, dein Gott, ist der Gott; er ist der treue Gott; noch nach tausend Generationen achtet er auf den Bund und erweist denen seine Huld, die ihn lieben und auf seine Gebote achten.

Versuchen wir es ernsthaft. Sieben Wochen sind dafür eine gute Zeit.

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