Indonesien: 1965, das Jahr, das niemals endete

Indonesien ist Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. Das Land vereint moderaten Islam und Demokratie, es ist ein begehrter Partner im Westen. Aber 1965 verübten indonesische Generäle einen der größten Massenmorde des 20. Jahrhunderts. Bis heute wurden diese Verbrechen nicht aufgeklärt.  Das Jahr 1965 wird oft als "das Jahr, das niemals endete" bezeichnet. Nach einem gescheiterten Putsch am 30. September 1965 ergriff General Suharto die Macht, unter ihm wurden Hunderttausende, die als Mitglieder oder Sympathisanten der Kommunistischen Partei Indonesiens galten, ermordet. Millionen weitere wurden gefangen genommen, verhört, gefoltert. 1998 befreite sich Indonesien von Suhartos Diktatur und wurde demokratisch, doch es gibt bis heute von offizieller Seite keine nennenswerten Bemühungen, diese Menschenrechtsverbrechen aufzuklären. Die Kommunistische Partei ist bis heute verboten, ehemalige politische Gefangene sind immer noch stigmatisiert. Was bedeutet es für eine Gesellschaft, wenn die Täter von damals nie für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen wurden, sondern bis heute zentrale Machtpositionen ausüben? domradio-Weltweit stellt das Gastland der Frankfurter Buchmesse vor. Zu Gast im Studio: Helga Stamm-Berg, Asien-Expertin bei World Vision Deutschland.

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