Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Herausgefordert aus unseren alltäglichen Gewohnheiten

Jetzt hat er so richtig begonnen, der Weltjugendtag in Lissabon. Nach sechs Tagen der Begegnung in den einzelnen Diözesen in Portugal sind nun alle in die Hauptstadt gereist und haben den Eröffnungsgottesdienst gefeiert. Und wer hat schon so viele so engagierte junge Leute, die aus der ganzen Welt anreisen, um zusammen zu beten, zu diskutieren, zu singen zu feiern.

Man sagt, dass es nie so wenige waren, wie in diesem Jahr, die aus Deutschland angereist sind. Aber diese 8.000 Jugendlichen erleben etwas, was sie ein ganzes Leben nie vergessen werden. Eine Begeisterung für Gott und den Glauben, eine Verschiedenheit der Menschen aus aller Welt, das Miteinander zu wissen, dass es mehr gibt im Leben als Armut oder Reichtum, als Krankheit oder Gesundheit, als Nord oder Süd, als erste und dritte Welt. Dass Solidarität und Zusammensein für zwei Wochen eine Schule des universalen Lebens ist und eine wunderbare Möglichkeit, die bunte Vielfalt der katholischen Kirche und die Freiheit der Kinder Gottes zu erleben. "Du bist nicht allein" ist die eine Botschaft, die bei Weltjugendtagen unausgesprochen immer aktuell ist. Und wenn wir wissen, dass gerade unter Jugendlichen die Einsamkeit ein großes Problem ist, ist das quasi ein Gegenentwurf.

"Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg" (Lk 1,39) ist das Motto des Weltjugendtages 2023 und deutet natürlich auch auf die Marienverehrung in Portugal und dort besonders in Fatima hin. Aber dieses "sich eilig aufmachen auf den Weg" hat etwas von Entschlossenheit und losgehen auf ein Ziel hin ohne dauerndes Bedenken und Anzweifeln, sondern mit Mut und Zuversicht, die aus dem Glauben an den Weg mit und zu Gott entsteht. Dass das jungen Leuten zunächst leichter fällt, ist schon klar, aber gemeint sind wir alle und herausgefordert aus unseren alltäglichen Gewohnheiten, und Lähmungen und Ängsten.

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