Hanna Jansen – Schreiben als Insel im Alltag

In Geschichten leben, durch Geschichten leben: Damit ist Hanna Jansen groß geworden. Seit ihre Mutter damals in der kleinen Nachkriegsküche aus "Onkel Toms Hütte" vorgelesen hat und alle zusammen an den einschlägigen Stellen weinen mussten, hat sie die Lust am Eintauchen in andere Leben und Perspektiven nie verlassen. Geschrieben hat sie eigentlich immer – als Schülerin, als Studentin und auch als Lehrerin, Gedichte und Geschichten. Ihren Durchbruch als international beachtete Kinder- und Jugendbuchautorin hatte sie dann 2002 mit dem Roman "Über tausend Hügel wandere ich mit dir" – einem der ersten Bücher über den Genozid in Ruanda. Darin erzählt Hanna Jansen die Geschichte ihrer Adoptivtochter Jeanne d‘Arc, die bei den Jansens ein neues Zuhause fand, nachdem ihre Familie während des Völkermordes ausgelöscht wurde. In einer bunten Großfamilie – denn über Jahre hinweg hat die Autorin gemeinsam mit ihrem Mann, einem Kinderarzt, zu ihrem leiblichen Sohn noch dreizehn weitere Kinder aufgenommen – die meisten aus Afrika, aber auch aus Asien und Lateinamerika. Das Schreiben war Hanna Jansen immer auch eine Insel im Trubel des familiären Alltags, andererseits hat sie aus den Geschichten und Erfahrungen mit diesen vielen und so unterschiedlichen Kindern auch immer Stoff für ihre Bücher geschöpft. Heute lebt Hanna Jansen mit dem jüngsten Sohn und ihrem Mann auf einem Bauernhof in der Vulkaneifel. Von all dem erzählt sie in domradio Menschen.

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