Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Gutes tun

Manche der Kurzlesungen, die in Laudes oder Morgenimpuls vorgelesen werden, sind so wunderbare Handlungsanweisungen, dass man gar nicht mehr viel dazu sagen muss. Die heutige Lesung aus dem Epheserbrief ist so ein Text. Da heißt es: "Über eure Lippen komme kein böses Wort, sondern nur ein gutes, das den, der es braucht, stärkt und dem, der es hört, Nutzen bringt. Beleidigt nicht den Heiligen Geist Gottes, dessen Siegel ihr tragt für den Tag der Erlösung. Jede Art von Bitterkeit, Wut, Zorn, Geschrei und Lästerung und alles Böse verbannt aus eurer Mitte! Seid gütig zueinander, seid barmherzig, vergebt einander, weil auch Gott euch durch Christus vergeben hat."

Bei einem Bibelgespräch mit unseren alten Schwestern haben wir zu einer ähnlichen Stelle dann versucht, das Ganze möglichst konkret zu machen. Das mit dem "kein böses Wort sagen" ist ja sehr präsent, aber manchmal rutscht einem doch eins heraus. Aber dann ist Vergebung und die Bitte um Vergebung genau richtig. Nur ein gutes Wort sagen, dass dem anderen Nutzen bringt, ist auch nicht so einfach, wie es klingt. Ein Tipp war: einfach mal jemanden für das, was sie oder er Gutes tut, loben. Vieles ist uns im normalen Ablauf so selbstverständlich. Aber das viele Gute, das getan wird, ist eben nicht selbstverständlich, sondern die Entscheidung eines Menschen für das Gute. Und so ist ein Lob für das gut Getane, auch eine Anerkennung für die gute Entscheidung.

Den Heiligen Geist Gottes nicht zu beleidigen, was bedeutet das dann? Wenn wir glauben, dass Gott der Schöpfer alles Guten ist und in uns seinen Geist hineingelegt hat, ist es eine Beleidigung dieses guten Geistes, wenn durch uns Ungutes und Negatives geschieht oder wir sogar Böses oder Verleumderisches gutheißen. Es ist also manchmal nicht ganz so leicht wie es klingt und nicht ganz so easy, wie wir manchmal meinen. Es ist gut, am frühen Morgen darüber nachzudenken und Gott zu bitten, dass er uns bei unserem Mühen hilft.

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