Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Freude auf den Neustart

Heute ist der vorletzte Tag vor dem Jahreswechsel. Das Kirchenjahr wechselt: Von den Feiern des Christkönig und den Texten der Endzeit geht es jetzt quasi wieder ganz von vorn los. Das ganze Jahr über werden uns Ereignisse und Feste gegeben, die uns Gott und das Leben Jesu näherbringen und ein bisschen zum Begreifen möglich machen wollen.

Und weil schon der 1. Dezember ist, können wir auch schon das erste Türchen vom Adventskalender öffnen. Irgendwie so mitten dazwischen fühlt sich dieser Tag für mich an. An diesem letzten Freitag vor dem Advent gibt es die erste Strophe des Hymnus, bei der ich immer hängen bleibe, weil sie so stark, aber eben auch so anders und auch ein bisschen witzig klingt. Da heißt es:

Du Wort, das der Vater spricht,

behältst deine Gottheit nicht

als Beute und Raub,

du springst in den Staub:

Du Leben, du Licht

wirst Mensch, der zerbricht,

da fließen die lebenspendenden Wasser

des Heils. Halleluja. 

Gott bleibt nicht in seinem Himmel, fern und thronend. Er springt in unseren Staub. Er kommt herunter. Aber nicht als der große King und Showman, als der große Diktator, der jetzt sein neues tolles großes Reich ankündigt und wahr macht. Nein, er kommt als Säugling. Hilflos, wehrlos, machtlos. Du Leben, Du Licht wirst Mensch, der zerbricht und dann, am Kreuz, da fließen die lebensspendenden Wasser des Heils.

Verstehen kann ich das alles Jahr für Jahr nicht und manchmal ist auch mein Glaube ziemlich gefordert. Aber ich freue mich immer auf diesen Neustart, auf dieses Hoffnungsvolle und auf die neue Chance zu glauben und zu schauen, weil dieser Gott für mich herunterkommt und für Dich und für die Kriegs - und Krisengeplagte Menschheit auch und sowieso.

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