Erzbistum Köln will neue Missbrauchsfälle rückhaltlos aufklären

Es ist genau fünf Jahre her, dass Fälle von sexuellem Missbrauch am Berliner Canisius-Kolleg öffentlich wurden. Der Fall war allerdings nur die Spitze des Eisbergs. Immer neue Fälle in katholischen Einrichtungen wurden und werden bekannt. Unlängst traten Internatsschüler aus dem Erzbistum Köln mit ihren Erfahrungen an die Öffentlichkeit – sie wurden am erzbischöflichen Knaben-Konvikt "Collegium Josephinum" von Kirchenvertretern missbraucht. "Ich habe großen Respekt vor dem Mut der Betroffenen, ihr Leid öffentlich zu machen und damit auch andere Betroffene zur Offenlegung zu ermutigen“, erklärte Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki. Er bat alle betroffenen ehemaligen Schüler des Konvikts um Entschuldigung für das, was ihnen von kirchlichen Mitarbeitern angetan wurde. Das Erzbistum Köln will nun im Rahmen eines wissenschaftlichen Projekts die volle Verantwortung für die Taten übernehmen und so auch die Präventionsarbeit gegen sexuellen Missbrauch weiter stärken. Wie genau das aussehen soll, und welche Lehren die Amtskirche bislang aus den Skandalen gezogen hat – darüber diskutieren Opfervertreter und Experten.

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