Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Diese Macht hat nur Gott

Dieser Tag, der Tag der unschuldigen Kinder beginnt mit Angst. Die Angst des Königs Herodes vor einem angekündigten neuen König. Nein, er hat keine Angst vor einem Säugling, aber er hat Angst, irgendwann einmal seine Macht abgeben zu müssen. Und er reagiert, wie viele Diktatoren vor und nach ihm. Er lässt morden. Um auch ja diesen Säugling zu erwischen, lässt er alle Säuglinge und Kleinkinder in Bethlehem und Umgebung umbringen. Sie können nichts für die Angst eines Königs und haben von dem neugeborenen König noch nichts gehört. Sie können sich nicht wehren, aber die Nachricht von ihrem Tod ist bis heute bekannt und dieser Tag wird begangen als ein Tag für alle, die um ihr Leben gebracht worden sind, weil sie diesem Gott, der als schutzloses Kind auf die Welt gekommen ist, mehr geglaubt haben als einem ängstlichen aber machtvollen König oder Diktator. Der König hatte Angst davor, von diesem Kind vom Thron gestürzt und seiner Macht beraubt zu werden.

Mir selbst bleibt immer aus dem Evangelium des ersten Weihnachtstages von Johannes ein Satz hängen, der mich dann sehr beschäftigt. Da steht: "Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden. Allen die an seinen Namen glauben." - Allen, die IHN aufnahmen gab er Macht: und zwar keine Macht im irdischen Sinn um Völker und Staaten zu regieren und vielleicht auch diese Macht zu missbrauchen. Er gibt uns allen, die ihn im Herzen, mit Verstand und Glauben aufnehmen, die Macht seine Kinder zu sein. Kinder eines Vaters, der uns bedingungslos liebt und Kraft und Geist und Stärke verleiht, der seinen Sohn sendet, um uns noch näher zu sein und unser Leben zu teilen und uns aus den Verstrickungen des Unguten und Bösen herauszuholen. Und dann am Ende sogar den Tod zu überwinden und Leben in seiner Herrlichkeit auf immer möglich zu machen.

Und solche Macht hat niemand sonst: kein Putin, keine Hamas, kein Trump, kein Jinping und keine Terroristen jeglicher Färbung. Diese Macht hat nur Gott. Das heißt nicht, dass die Kinder Gottes leichter durchs Leben gehen. Aber es bedeutet, dass sie mit glaubendem Herzen besser mit dem fertig werden, was sie im Leben bedrängt. Weil sie wissen, dass sie einen Vater haben, der sie liebt. Gott sei Dank. 

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